Wir zeigen den 1993 entstandenen HEYA von Sion Sono, dessen neuer Film Strange Circus soeben auf der Berlinale zu sehen war. In HEYA ist ein Mörder auf der Suche nach einem Zimmer, das "klein, aber behaglich sein soll, mit einem Fenster, das den Blick in die Ferne schweifen lässt, und dessen Ausblick nicht durch Hochhäuser verdeckt wird. Ein Zimmer, in das sich Frühlingswinde verlieren, grelles Sonnenlicht am Mittag flutet und das erfüllt ist vom Duft der Blumen. Wo man sich zutiefst befriedigt fühlt und sich mit Anbruch der Dunkelheit eine unendliche Stimmung ausbreitet." Eine Maklerin führt ihn zu verschiedenen Objekten. Auf endlosen Fahrten in leeren Zügen, vorbei an chaotischen Häusermeeren zu einer Unzahl kalter, abbruchreifer Zimmer, wird kaum ein Wort gesprochen. Die Immobilienhändlerin gibt lakonische Antworten, mit lakonischem Gesicht, einer No-Maske gleich. Die Suche wird unterbrochen durch Rückblenden zu den Tatorten des Mörders. Schließlich endet die Reise ergebnislos in Ruinen, die das wild wachsende Tokio zurückgelassen hat. (24.4.)