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A Shared Stage of Contingent Production" bringt verschiedene Künstler zusammen, von denen jeder einen unterschiedlichen Ansatz für die Recherche in der Sammlung des Arsenal vorschlägt. Basierend auf diesen Recherchewegen, werden einzelne, für das Theater konzipierte Live-Performances entwickelt. Die Präsentation der entstehenden Arbeiten findet gemeinsam an einem Abend im Hebbel-Theater im Jahr 2012 statt.

Die Recherche wird von den jeweiligen Interessen und Praktiken der Künstler ausgehen. Teil dieses Prozesses wird sein, die sich aus der Einbeziehung einer filmischen Arbeit – oder Arbeiten – als eine Art Text ergebenden Möglichkeiten und Limitierungen bei der Entwicklung einer Live-Performance zu verstehen und anzuerkennen.
Im Zentrum stehen Bereiche wie Narration, Charakter, Politik, Übersetzung und Raum in Bezug auf die sich überschneidenden, aber auch unterschiedlichen Eigenschaften des Kinosaals und des Theatersaals – die Ökonomien, Kulturen oder Architekturen, die ebenso als mögliches Material in Betracht gezogen werden.

Das Projekt entsteht auf Initiative von Ian White. Als Ausgangspunkt dienen eine Reihe von Seminaren, die er bei no.w.here und LUX in London gehalten hat. Darin wurde die Beziehung zwischen Theater, "liveness" und Filmen und Videos von Künstlern erörtert. Im Zusammenhang stehen auch seine kuratorischen Arbeiten im Kino Arsenal: It’s Not The Homosexual Who Is Perverse, But The Situation In Which He Lives (2009) und Kopietheater (2010 Berlinale). An der Entstehung und Entwicklung hatten die jeweils beteiligten Künstler stets teil.

Mitwirkende Künstler:
Ian White ist Künstler, Kurator und Autor, spezialisiert auf Performance und "artists’ moving image". Er arbeitet in Berlin und London.
Johannes Paul Raether ist Künstler. Er lebt und arbeitet in Berlin.

A Shared Stage of Contingent Production" im HAU

Live-Performance und bewegtes Bild
Die Veranstaltung fand am 13. März 2012 im HAU 1 / Hebbel am Ufer statt.

Der Abend mit Arbeiten von Ian White und Johannes Paul Raether widmete sich dem widersprüchlichen Verhältnis von Live-Performance und bewegtem Bild. Fragen nach der filmischen Konservierbarkeit eines Live-Momentes, die Übertragung einer performativen Handlung aus der Vergangenheit in die Gegenwart, oder die Überlagerung von bewegtem Bild und Live-Performance interessieren KünstlerInnen als FilmemacherInnen sowie als PerformerInnen. Aus dem Kontext von Künstlerfilmen aus der Sammlung des Arsenal entstanden zwei Arbeiten, die den Theaterraum des HAU 1 entlang der Orte Proszenium, Zuschauerraum und Bühne mit performativen Eingriffen bespielten.

Trauerspiel 1
von Ian White

Im Zuschauerraum wurden – strukturiert rund um die Idee Walter Benjamins über den Ursprung des deutschen Trauerspiels – Filme von Karola Schlegelmilch, Klaus Telscher, Hellmuth Costard, Peter Weiss und Robyn Brentano & Andrew Horn mit performativen Handlungen durchsetzt. Als Allegorie der Liebe und der Zeit erzeugen sie sich gegenseitig. Eine erste Skizze über Architektur, den Körper, Licht und Schatten und eine Produktion von Bildern, die nicht da sind, aber hier.

BAUCHLANDUNG, Karola Schlegelmilch, D 1991, 16mm, 3 min
HER MONA, Klaus Telscher, D 1992, 16mm, 7 min
BESONDERS WERTVOLL, Hellmuth Costard, D 1968, 16mm, 11 min
STUDIE IV (Frigörelse), Peter Weiss, Schweden 1954, 16mm, 9 min
CLOUD DANCE, Robyn Brentano & Andrew Horn, USA 1980, 16mm, 13 min

Weitere Informationen zu der Performance von Ian White können Sie als PDF Dokument herunterladen (englische Version).

Protektorama Weltheilungswald
(Setting #2, The Black Maria Voodoo Studio)
von Johannes Paul Raether

Die Bühne benutzt die Hexe Protektorama von Johannes Paul Raether als eine Art "Mobiltelefonfernsehstudio" und produziert ein Video von ihrem Weltheilungswald. Mit Karl Marx, Yvonne Rainer, Riki Kalbe, Maya Deren, den Devine Horsemen des Voodoo und Überraschungseiern wird sie den Menschen ihre Besessenheit von den abstrakten Prinzipien des Kapitalismus nachweisen. (Programmtext)

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds