Regie
Moumouni Sanou
Burkina Faso, Frankreich, Deutschland / 2021
67 Minuten
/ OmU
Originalsprache
Dioula
In der Kreisstadt Bobo-Dioulasso, in der Nähe von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou, geben Sexarbeiterinnen ihren Nachwuchs in die Obhut von Frau Coda, einer älteren Dame, die sich seit Jahrzehnten um Kinder kümmert, deren Mütter nachts auf der Straße ihr Geld verdienen. Dem Filmemacher Moumouni Sanou ist es über die Jahre gelungen, das Vertrauen aller Beteiligten zu gewinnen und einen tiefen Einblick in das Leben von Odile und Farida zu bekommen, die beide auf die Dienste von Frau Coda angewiesen sind. Zärtlich und sehr genau beobachtet er alle Aspekte ihres Lebens, Hausarbeit, Freizeit, intime Momente des Mutterseins, auch ihre Beziehung zu Frau Coda und wie diese ihre Kinder erzieht. Im Mittelpunkt des Films stehen die Erfahrungen von Frauen. Männer und Väter sind abwesend, außer in den mal amüsanten, mal zutiefst erschütternden Geschichten, die Farida und Odile von ihrer Arbeit erzählen. Sanous zurückhaltender, respektvoller Blick macht die Vorzüge horizontalen Filmemachens deutlich, das sich durch größtmögliche Aufmerksamkeit und Sensibilität den Protagonisten gegenüber auszeichnet. (Jacqueline Nsiah)
Moumouni Sanou, geboren 1987 in Burkina Faso. Er studierte Film und arbeitet als Editor, Kameramann und Regisseur. GARDERIE NOCTURNE ist sein erster abendfüllender Film.
"Moumouni Sanous dokumentarischer Film "Garderie nocturne" über eine Gruppe von burkinischen Prostituierten und ihren Kindern, was sehr schön, intim und traurig zugleich." Thekla Dannenberg, Perlentaucher
"The larger undercurrent here concerns gender expectations in Burkina Faso, a landlocked country which has experienced unrest, but has high levels of development and education. Women aren't just confined to anachronistic concepts of 'separate spheres': forced marriages in villages and urban areas are common, and sex work is a likely fate for women who don't conform. Night Nursery is predicated on the more enlightened view of sex work we have now: an occupation deserving autonomy and respect, but with the double-edged notion of its role in women's continued subjugation. It's a testament to Sanou that he's able to embody these ideas whilst focusing on such quotidian matters, and avoiding any didactic anger." David Katz, cineuropa.org
Produktion Berni Goldblat. Produktionsfirma Les Films du Djabadjah (Bobo-Dioulasso, Burkina Faso). Regie, Buch Moumouni Sanou. Kamera Pierre Laval. Montage François Sculier. Sound Design Ivan Broussegotte. Ton Corneille Houssou. Produktionsleitung Berni Goldblat. Co-Produzent*innen Faissol Gnonlonfin, Meike Martens. Co-Produktion VraiVrai Films, Blinker Filmproduktion. Mit Odile Kambou, Fatim Tiendrebeogo.