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Dank des FFE Förderprogramms Filmerbe, finanziert durch das BKM, die Länder und die FFA, können wir die folgenden Filme aus unserem Archiv nun auch in digital restaurierter Form anbieten: BÖSE ZU SEIN IST AUCH EIN BEWEIS VON GEFÜHL, EKMEK PARASI – GELD FÜR'S BROT, MEIN LEBEN TEIL 2, PRATER und TÖCHTER ZWEIER WELTEN.

BÖSE ZU SEIN IST AUCH EIN BEWEIS VON GEFÜHL  

Cynthia Beatt, BRD 1983, digital file, OmE, 25 min
Cynthia Beatts Film ist eine persönliche und kathartische Konfrontation mit ihrem eigenen Status als Nichtdeutsche in Berlin in den 1970er- und 80er-Jahren – einem Berlin, das von der Last der Geschichte erdrückt wird. Gefilmt in der Gegend um den Potsdamer Platz, dem zerrissenen Gebiet direkt an der Mauer, an dem die Nachkriegsbauten aus den Bombenkratern wuchsen, zeichnet der Film das Bild des Verlusts einer Architektur, mit deren Zerstörung auch ein kultureller Kontext verloren ging. 

EKMEK PARASI – GELD FÜR'S BROT

Serap Berrakkarasu, Deutschland 1994, DCP, OmE, 100 min
„Das Gemüse kommt aus dem Garten hinterm Haus, der Fisch kommt aus der Dose und das Geld für‘s Brot aus der Fabrik. Dieses Geldes wegen kamen sie her. Frauen aus der Türkei, Frauen aus Mecklenburg – gemeinsam stehen sie am Fließband einer Lübecker Fischfabrik. Braungefärbte Hände, penetrant haftender Fischgeruch, schmerzende Arme und Rücken. Würde diese Arbeit von Männern gemacht, wäre sie längst schon automatisiert.“ (Linde Fröhlich) Der Film beobachtet die Frauen bei ihrer Arbeit. Dabei erzählen sie von ihrem Leben, ihren Sorgen, ihrer Trauer, ihren Hoffnungen und Träumen, beschreiben die Sehnsucht nach der Heimat und die Verlorenheit in der Fremde.

MEIN LEBEN TEIL 2  

Angelika Levi, Deutschland/Chile 2003, DCP, OmE, 93 min
„Zu meinem achtzehnten Geburtstag überreichte mir meine Mutter ein Papier mit zehn Punkten, das sie mir als Vermächtnis auf meinen Weg mitgab. Punkt 1 lautet: ‚Der Sinn unseres Lebens ist Evolution, hin zur Vollendung. Nichts, was entsteht und gut ist, wird weggeworfen. Es wird auf das schon Erreichte aufgebaut. Du stammst von Josefs Bruder Levi ab, der vor dreitausend Jahren lebte.‘ Meine Mutter sammelte und archivierte ihre eigene Geschichte. Ich habe sie geerbt und daraus einen Film gemacht, in dem es vor allem um Wahrnehmung, um das Vermächtnis und um den Umgang mit Geschichte geht. Anhand von Gegenständen, Fotos, Ton- und Filmaufnahmen erzähle ich, was in der Familie verbreitet und verschwiegen wurde. Der Film handelt von Traumatisierung und gleichzeitig davon, wie auf Makro- und Mikroebenen permanent Geschichte produziert, archiviert, in einen Diskurs gebracht und eingeordnet wird – und davon, wie ich selbst immer weiter sammelte, damit alles zusammen eine Erzählung ergibt.“ (A. Levi) 

PRATER  

Ulrike Ottinger, Deutschland/Österreich 2007, DCP, OmE, 107 min
Der älteste Vergnügungspark der Welt im Spiegelbild seiner technischen und medialen Entwicklung – kaleidoskopartig visualisiert mit fliegenden Kamerabewegungen und Texten von Elfriede Jelinek, Josef von Sternberg, Erich Kästner, Elias Canetti. Die Geschichte des Praters und das Œuvre von Ulrike Ottinger haben etwas gemeinsam: Die Welt wird zur Bühne und die Bühne zur Welt. Wenn Ottinger von Schaubuden und Illusionsmaschinen berichtet, erzählt sie auch von ihren Filmen. Vor dem Hintergrund von Reiseträumen, enzyklopädischer Neugier, aber auch kolonialistischer Imagination, holt der Prater die Welt ins Spiegelkabinett.

TÖCHTER ZWEIER WELTEN  

Serap Berrakkarasu, BRD 1990, DCP, OmE, 60 min
Zwei Frauen, Mutter und Tochter, die eine aus der Türkei nach Deutschland migriert, die andere in Deutschland aufgewachsen, erzählen aus ihrer Biografie. Das Leben zwischen den Kulturen beschreiben beide als die Erfahrung eines inneren Zwiespalts: „Im Grunde weiß man nicht wo man hingehört.“ In einer Parallelmontage verdichtet der Film ihre unterschiedlichen Lebensauffassungen zu einem Dialog zwischen Mutter und Tochter, der so niemals stattgefundenen hat.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds