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#9: Filmspiele

Nicht nur im Leben wird gespielt, sondern auch im Film. Den Auftakt dieses Filmprogramms am 22. Januar für Kinder ab fünf Jahren bildet das Schattenspiel, das Schüler_innen der Wedding-Grundschule im Filmworkshop "Licht und Farbe" des Arsenal Filmateliers hergestellt haben. Im Film SALLY (Luna Maurer & Roel Wouters, NL 2005) überwinden Murmeln die Gesetze der Schwerkraft: Im Innenraum eines Glaskastens rollen sie mühelos die Wände hoch. Der Film 33 YO-YO TRICKS (P. White, USA 1976) hält, was der Titel verspricht: Ein Yo-Yo-Champion zeigt seine Tricks, die tolle Namen wie "Spaziergang mit Hund" haben. Der stumme Film FADENSPIELE I (Detel Aurand & Ute Aurand, Deutschland 1999) lässt Gegenstände – Stöcke, Fäden, Steine und Sand – lebendig werden, als wären keine Hände im Spiel. Im Anschluss an das Filmprogramm lässt unser Gast Sebastian Holzkamp (Deutscher Yo-Yo-Vizemeister & Europameister der Junioren 2016) das Yo-Yo für euch fliegen. Bringt zum Mitmachen und Lernen von Tricks ein Yo-Yo mit! Moderation: Stefanie Schlüter

#10: The Sun's Gonna Shine

Am 26. Februar präsentieren Ute Aurand und Robert Beavers ein Programm für Kinder ab sieben Jahren. Es beginnt und endet mit Musik, die Mut macht. THE SUN'S GONNA SHINE (USA 1975) heißt Les Blanks Film, in dem der Bluesmusiker Lightnin' Hopkins erzählt, wie er im Alter von acht Jahren beschloss, nicht mehr Baumwolle zu pflücken, sondern zu singen. In SOMMERREGEN (Deutschland 1995) filmte der achtjährige Franz von Lucke Alltägliches im Garten und Zauberkunststücke auf dem Spielplatz. DOKTOR DOLITTLE UND SEINE TIERE (Deutschland 1928) ist ein Scherenschnittfilm der berühmten Lotte Reiniger mit vielen Affen. NEW YORK NEAR SLEEP FOR SASKIA (USA 1972) von Peter Hutton, ein Schwarz-Weiß-Film ohne Ton, überrascht durch seine Montage. Theo Thiesmeiers MY LINE (Deutschland 2000) ist ein Musikclip mit seinem Sohn Ernie.

#11: Was klingt, spricht, raschelt da im Film?

Das nächste Arsenal Filmatelier findet am 26. März statt und umfasst ein Kurzfilmprogramm mit Klangwerkstatt für Kinder ab 8 Jahren. Was klingt, kratzt, raschelt da im Film? Bereits zur ersten öffentlichen Filmvorführung im Jahr 1895 wurden die Filme von Klängen und Musik begleitet. Bevor wir eigene Klangexperimente machen und gemeinsam Ideen für einen Soundtrack zum Film HORSE OVER TEA KETTLE erfinden und live spielen, entdecken wir, was in sieben Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: FLUKE von Emily Breer (USA 1985) reist durch die Luft. HORSE OVER TEA KETTLE (USA 1962) von Robert Breer lässt Farben und Formen fliegen und in LIGHTS (Marie Menken, USA 1965) wirbeln Lichter durch die Nacht. Len Lyes RHYTHM (USA 1957) lässt Maschinen tanzen und in 4000 FRAMES – AN EYE-OPENER FILM (Arthur & Corinne Cantrill, AUS 1970) beschleunigen sich die Bilder zu einem Sog. Gunvor Nelson lässt uns in MY NAME IS OONA (USA 1981) einem Mädchen lauschen. In Georges Méliès' LE TONNERRE DE JUPITER (Frankreich 1903) hat Jupiter unerwartete Probleme mit dem Donner.

#12: Stadtrhytmen

Das nächste Arsenal Filmatelier "Stadt-Rhytmen" für Kinder ab 8 Jahren findet am 30. April unter Anleitung von Anna Faroqhi und Haim Peretz statt. Die Stadt als Lebensort ist ein beliebtes filmisches Motiv. Mal wird sie freundlich, oftmals feindlich und ablehnend gezeigt, fast immer fasziniert sie. In vier kurzen Filmen zeigt sich, wie unterschiedlich Stadtporträts sein können und wie die Bewegung der Stadt eingefangen wird. In VORMITTAGSSPUK (Hans Richter, Deutschland 1928) machen sich Objekte (Hüte, Tassen, Kragen usw.) selbständig und rebellieren gegen den Menschen und die alltägliche Routine. Hans-Jürgen Pohland erzählt in SCHATTEN (BRD 1960) eine Stadt über Lichter und Dunkelheit. WOCHENENDE (Walter Ruttmann, Deutschland 1930) fügt aus gefundenem Tonmaterial eine eigene Erzählung der Großstadt Berlin zusammen. Ähnliches wird in DIE SPRACHE DER STADT (2016) versucht: 15 Kinder machten sich mit einer Kamera auf die Suche nach dem Geschehen, das sich ihnen an einem Nachmittag bot. Anschließend gibt es die Gelegenheit, eigene Stadtpanoramen für ausdrucksvolle Schattenbilder zu erstellen.

#13: Wie man dreht

Die von Anna Faroqhi und Haim Peretz geleitete 13. Ausgabe von "Großes Kino, kleines Kino" am 24.9. richtet sich an Kinder ab 10 Jahren und steht ganz im Zeichen unserer Farocki-Retrospektive: In seiner Dokumentation JEAN-MARIE STRAUB UND DANIÈLE HUILLET BEI DER ARBEIT AN EINEM FILM NACH FRANZ KAFKAS ROMANFRAGMENT "AMERIKA" (BRD 1983) zeigt der Filmemacher andere Filmemacher bei ihrer Arbeit. Harun Farocki war ein Schüler und Bewunderer der Regisseure, die er in seinem Film porträtiert. Das Paar Straub/Huillet inszeniert, wie man am Theater probt – sehr genau und ohne auf die Zeit zu achten. Der Klang der Wörter ist wichtig. Es dürfen keine Fehler entstehen, denn die Kamera zeichnet alles für immer auf. Vor allem springt ins Auge, wie unaufgeregt gearbeitet wird. Der Entstehungsprozess eines Films wird als die Umsetzung einer Idee gezeigt. Wir sehen uns den Film über das Filmemachen an. Im Anschluss ist Gelegenheit, selbst bei der Herstellung einer kurzen Filmszene mitzuwirken und mit oder ohne Kamera zuzuschauen.

#14: Transport, Werkzeug, Arbeit, Spiel

Auch diese Ausgabe von "Großes Kino, kleines Kino" geleitet von Stefanie Schlüter und Brigitta Wagner am 15. Oktober widmet sich der Arbeit Harun Farockis, diesmal mit einem Programm für Kinder ab fünf Jahren.
In den 70er Jahren hat Harun Farocki, häufig in Zusammenarbeit mit Hartmut Bitomsky, Kinderfilme realisiert. Von den Phänomenen in der Welt ausgehend zeigen die Filme auffällig oft Transportmittel und Verkehrswege wie Züge, Schiffe, Straßen, Brücken, Flüsse. In den Filmen werden die Spiel- und Werkzeuge der Kinder mit denen der Erwachsenen verglichen: Einem Stein etwa, mit dem auch ein Kind einen Nagel in ein Stück Holz schlagen kann, werden der Presslufthammer auf einer Baustelle und eine Maschine in einer Fabrik gegenübergestellt. Durch genaue Beobachtung stellt Farocki sichtbare Verbindungen zwischen den in der Welt verstreuten Dingen her und vermittelt ein anschauliches Bild von komplexen Zusammenhängen. Im Anschluss an die Filmvorführung setzen sich die Kinder kreativ mit dem Gesehenen auseinander.

#15: Wir zeichnen Geschichte

Die nächste Ausgabe von Großes Kino, kleines Kino am 19. November richtet sich an Schüler*innen ab 9 Jahren. Vor zwei Jahren brach Lana aus dem Irak auf, um mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn nach Europa zu fliehen. Wie sie flohen tausende Menschen aus Syrien, dem Iran und dem Irak – auf der Suche nach einem sicheren, vielleicht besseren Leben. Auf der Flucht wurde Lanas Mobiltelefon mit allen Bildern ihrer Reise gestohlen. Zusammen mit Schüler*innen, von denen fast alle selbst Migrations- oder Fluchthintergrund haben, erstellten Künstler*innen des Arsenal Filmateliers Zeichnungen von der Flucht der Familie, die zunächst zu einem gezeichneten, teils animierten Unsere nächste Ausgabe von Kurzfilm verarbeitet und darauf mit einer eigenen Klangmontage versehen wurden. In Anwesenheit der Filmemacher*innen stellen die Schüler*innen LANAS GESCHICHTE (Deutschland 2017) sowie ihre Klang-Komposition live vor. 

#16: Doppelbelichtungen

Am 17.12. findet die nächste Ausgabe von "Großes Kino, kleines Kino" statt, diesmal für Kinder ab 7 Jahren. Wir zeigen Filme mit Doppelbelichtungen und solche, die auf andere Weise Dinge miteinander verkoppeln. Anita Thatcher bereitet uns mit ihrem Titel HOMAGE TO MAGRITTE (USA 1975) auf eine schöne Zauberei vor. Robert Beavers erklärt, wie er in FROM THE NOTEBOOK OF … (I/CH 1971/1998) vier Bilder in ein Bild belichtet hat. In CAT ON TV (GB 1977) verkoppelt Guy Sherwin eine Katze mit einem Pferderennen im Fernsehen und Ute Aurand schichtet 3 NICHTEN UND 1 NEFFE (Deutschland 1997) im Film übereinander. Hans Richter spielt in seiner FILMSTUDIE von 1925 mit abstrakten Formen in Schwarzweiß und Margaret Tait malt in JOHN MACFADYEN (GB 1970) bunte Figuren auf durchsichtigen Film, die zu schottischer Musik tanzen. Alle sechs kurzen Filme laden zum Staunen ein!

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds