Am 20. Januar findet die nächste Ausgabe unseres Filmateliers für Kinder statt, diesmal für alle ab 5 Jahren.Geisterstunde mal anders: Wenn in SPOOK SPORT (USA 1939) die Uhr zur Geisterstunde schlägt, führen bunte Geister einen fröhlichen Balletttanz auf. Auch am helllichten Tag spukt es hier und da: In AH! LA BARBE (Der lästige Bart, Frankreich 1905) treibt ein Spiegel seinen Schabernack, in der Geschichte vom Stuhl, A CHAIRY TALE (Kanada 1957), wehrt sich ein Stuhl gegen die Annäherungsversuche eines Mannes. Es entsteht eine tänzerische Choreografie. Auch Hexen treiben ihr Unwesen bei Tag: In BEWITCHED MATCHES (Behexte Zündhölzer, Frankreich 1903) werden Zündhölzer von einer Hexe zum Leben erweckt. Wie von Geisterhand bewegt führen die Hölzchen ein kleines Schauspiel auf. Im schablonenkolorierten Film MME CROQUEMITAINE (Die böse Hexe, Frankreich 1909) verwandelt eine Hexe Kinder in Riesengemüse. Ganz ohne Hexen und Gespenster gerät die Welt im Film VORMITTAGSSPUK (Deutschland 1928) aus den Fugen: Hüte fliegen herrenlos durch die Luft, Geschirr zerschlägt und repariert sich ganz von allein. Um 12 Uhr Mittag ist der Spuk vorbei.
Am 24. Februar findet die nächste Ausgabe des Filmateliers für Kinder statt, diesmal für alle ab 5. Bewegte Bilder im Kino haben etwas Magisches, das wussten bereits die ersten Filmemacher vor mehr als 100 Jahren. Doch sie wollten nicht nur zaubernde Bilder zeigen, sondern die Magie in den Filmen selbst wirken lassen. Der Filmschnitt macht es möglich. In CUISINE ABRACADABRANTE (Frankreich 1908) und LE SORCIER ARABE (Arabischer Zauberer, Frankreich 1906) lässt Segundo de Chomón auf seiner Filmbühne märchenhafte Zauberkunststücke vorführen. In Émile Cohls LE MOBILIER FIDÈLE (Die anhänglichen Möbel, Frankreich 1910) machen sich die Möbel selbständig und das Leben eines neuen Mieters zur Hölle. Spätere Filmemacher wie Kenneth Anger in RABBIT’S MOON (GB 1950/1978) oder Anita Thacher in LOOSE CORNER (USA 1986) spüren der Magie und den einfachen Tricks der ersten Filme nach und verzaubern auf eigene Weise. Abschließend treten wir in die Fußstapfen der Filmpioniere und basteln unseren eigenen Kino-Zauber.
Das nächste Filmatelier für Kinder 10. März widmet sich Geräuschen, Musik und Klängen im Film.
Was klingt, kratzt, raschelt da im Film? Seit im Jahr 1895 das erste Mal Filme gezeigt wurden, gab es dazu Klänge und Musik. Geräusche, Musik und Klänge werden dabei zu einer Tonspur zusammengesetzt. Bevor wir eigene Klangexperimente machen und gemeinsam Ideen für einen Soundtrack zum Film HOW A MOSQUITO OPERATES erfinden und live spielen, entdecken wir, was in sechs Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: FLUKE von Emily Breer (USA 1985) reist durch Luft und Wasser. In ROSALIE ET LÉONTINE VONT AU THÉÂTRE von Romeo Bosetti amüsieren sich zwei Freundinnen ganz königlich (Frankreich 1911). Bänder fliegen in M.M. Serras PP II (USA 1986) und finden in FADENSPIELE II immer neue Formen (Deutschland 2003). In Cathy Joritz’ NEGATIVE MAN (BRD 1985) verwandelt sich ein sprechender Mann, ohne dass er es bemerkt. HOW A MOSQUITO OPERATES (USA 1912) zeigt aus allernächster Nähe, wie eine Mücke ihrem Geschäft nachgeht.
Überraschung: am 31.3. gibt es zu diesem Thema gleich noch eine weitere Ausgabe unsere Filmateliers für Kinder, diesmal für alle ab sechs Jahren. Wir haben Filme ausgesucht, die auf sehr unterschiedliche Weise überraschen. In Renate Samis WENNDU EINE ROSE SIEHST (Deutschland 1995) taucht mittendrin ganz unvermutet ein Bild auf, das überrascht. Im kurzen und stummen TULIPAN (Deutschland 2001) von Bärbel Freund und Ute Aurand wird sichtbar, was sonst unsichtbar bleibt. COOTS (GB 1998) und BLINK (GB 1977) von Guy Sherwin sind kleine Bilderrätsel in Schwarzweiß und Maya Deren überrascht in A STUDY IN CHOREOGRAPHY FOR THE CAMERA (USA 1945) mit ihrem Schnitt. Die Schüler*innen der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule überraschen uns mit ihrer Fantasie und Schnelligkeit, und zum Schluss gibt es noch einen Überraschungsfilm.
Unser nächstes Filmprogramm für Kinder ab 5 Jahren am 29.9. zeigt Muster und Variationen – auf Textilien, aus Licht und Farbe, gemalt und fotografiert. Zu Dudelsackmusik treten 117 Schottenmuster-Stoffe im Film TARTANS, PLAIDS, BACKPIPES (Petra Kraus-Karon, Deutschland 1990) auf. Dem karierten Farbrausch folgt, in Schwarzweiß, Hans Richters FILMSTUDIE (Deutschland 1926). Durch ein Kaleidoskop gefilmte Objekte formieren sich zu Mustern, ein Kranz aus Augen in Bewegung, gerahmt von abstrakten Animationen. In Schwarzweiß animiert ist auch TUSALAVA (Großbritannien 1928) des Neuseeländers Len Lye, dessen Bildsprache sich an indigener Kunst des Südpazifiks orientiert. Lye lässt unbekannte Kreaturen erscheinen, die an Körperzellen denken lassen. THE ROOM OF CHROMATIC MYSTERY (2006) des australischen Filmemacher*innen-Paars Corinne und Arthur Cantrill führt in einen Raum aus farbigem Licht, begleitet von einer Toncollage aus Geräuschen und Stimmen. Im Anschluss an die Filmvorführung sind alle eingeladen, selbst farbige (Licht-)Muster zu gestalten.
Am 20. Oktober findet die nächste Ausgabe unseres Filmateliers für Kinder statt, diesmal für alle ab 8 Jahren. Seit im Jahr 1895 das erste Mal Filme gezeigt wurden, gab es dazu Klänge und Musik. Damals wie heute wurden dabei Geräusche, Musik und Klänge zusammengesetzt. Bevor wir eigene Klangexperimente machen und gemeinsam einen Soundtrack zu LE CHAUDRON INFERNAL (Georges Méliès, Frankreich 1903) erfinden und live spielen, entdecken wir, was in sechs Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: Wir laufen durch ein Maisfeld in SUSAN THROUGH CORN (Kathleen Laughlin, USA 1985) und erleben Rosalie verliebt und tanzend in ROSALIE DANSEUSE (Romeo Bosetti, Frankreich 1911). FADENSPIELE III spielt mit Bergen, Linien und Klängen (Detel Aurand, Ute Aurand, Deutschland 2013). ZWEIGROSCHENZAUBER (Hans Richter, Deutschland 1930) präsentiert uns einen Strudel aus Bildern, Tönen und Worten, MOTHLIGHT (Stan Brakhage, USA 1963) Motten im Licht und LE CHAUDRON INFERNAL wiederum wundersame Verwandlungen.
DER PARK (2017) heißt der Film, den die Kinder der Kita „Grüne Soße“ aus Frankfurt am Main gemacht haben. Und weil sie uns in Berlin besuchen kommen, zeigen wir in unserem nächsten Filmatelier für Kinder am 24. November ihren Film und zwei sehr frühe Filme, die sie vertont haben, FRANKFURT ALTER MARKT (Auguste und Louis Lumière, Frankreich 1896) und EINE FAHRT DURCH BERLIN (Oskar Messter, Deutschland 1910).
DER PARK brachte uns zu anderen Filmen, die draußen in Parks gefilmt wurden: Krähen im Lietzensee-Park in Berlin (SANS TITRE, Karl Heil, Deutschland 2018), indische Figuren und rennende Kinder im Rietberg-Park in Zürich (IM PARK, Ute Aurand, Deutschland 2009), Figuren im Park von Versailles (BAGATELLE FOR WILLARD MAAS, Marie Menken, USA 1961) und eine geheimnisvoll kostümierte Frau zwischen Fontänen in der Villa d’Este in Tivoli nahe Rom (EAUX D’ARTIFICE, Kenneth Anger, USA 1953). Für Kinder ab 7 Jahren.
Die nächste Ausgabe unseres Filmateliers für Kinder findet am Sonntag, 15. Dezember statt, diesmal für alle ab 6 Jahren.
Arbeit kommt in Filmen selten vor, dabei ist sie voll spannender und spielerischer Vorgänge, für die sich auch Filmemacher*innen interessieren. In OFENBAUER (DDR 1962) verfolgt Jürgen Böttcher zusammen mit fünf Kameramännern den Aus- und Neueinbau eines Hochofens in einem Kohlebergwerk. Man sieht angespannte Gesichter, prüfende Hände, das Geräusch kreischender Winden und bis zum Zerreißen gespannter Stahlseile. Harun Farocki und Hartmut Bitomsky sehen in TRANSPORT 1 + 2 (BRD 1973) Kindern beim Spielen und beim Erkennen zu, dass man viel stärker ist, wenn man zusammenarbeitet. In VERLORENE FORMEN (Deutschland 2019) von Anna Faroqhi und Haim Peretz beobachten zwei Mädchen den aufwendigen, jahrtausendealten Prozess in einer Bronzegießerei in England. Im Anschluss an die Vorführung drehen Anna Faroqhi und Haim Peretz mit allen Besucher*innen einen kurzen Stop-Trick-Film über Arbeit.