Let’s play – lasst uns spielen und Spiele im Film entdecken! Der Film SCHATTENSPIEL (D 2016) führt Spiele vor, die ihr mit euren Händen und Pappfiguren spielen könnt. In SALLY (Luna Maurer & Roel Wouters, NL 2005) spielen Murmeln nach ihren eigenen Regeln: Mühelos rollen sie die Wände eines Glaskastens hoch und überwinden die Gesetze der Schwerkraft. Der Film 33 YO-YO TRICKS (USA 1976) hält, was der Titel verspricht: Ein Yo-Yo-Champion führt 33 Tricks mit eindrücklichen Namen wie „Spaziergang mit Hund“ vor. Der stumme Film FADENSPIELE I (D 1999) lässt Dinge – etwa Stöcke, Fäden, Steine oder Sand – lebendig werden. Alles bewegt sich wie von selbst. Ein städtischer Platz wird in TÉR (Ungarn 1971) zu einer großen Spielfläche. Im Anschluss an das Filmprogramm tritt der deutsche Yo-Yo-Meister Sebastian Holzkamp auf der Bühne auf. Ihr seid eingeladen, mit euren eigenen Yo-Yos zu kommen und zu spielen! (Stefanie Schlüter)
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem MiniFilmclub, DFF/Frankfurt im silent green Kulturquartier statt.
Es gibt Filme, die das Bildermachen selbst zum Thema machen. So spielt Filmpionier Georges Méliès in seiner kurzen Filmkomödie LA STATUE ANIMÉE mit dem Gedanken, was passieren kann, wenn Bilder lebendig werden. In AVTOBUS von Steffen Ramlow und FRAME von Richard Serra erforschen die Filmemacher, was ein Ausschnitt mit einem Bild macht. Peter Greenaway interessiert sich in seinem Film INTERVALS für die Spannung zwischen Bild und Ton und Harun Farocki zeigt in SERIOUS GAMES, dass man manchmal Bilder braucht, um für die Wirklichkeit zu üben. Insgesamt kommt angesichts all dieser Bilder-Experimente die Frage auf, ob man der Behauptung eines gemachten Bildes überhaupt je glauben darf. Anschließend entsteht in einem kurzen Happening mit den Zuschauer*innen zusammen ein Bild-im-Bild-Filmexperiment. (Anna Faroqhi)
Für alle ab 10 Jahren
Was summt, sirrt, plätschert da im Film? Seit das erste Mal im Jahr 1895 Filme gezeigt wurden, spielte man Klänge und Musik dazu. Heute werden Klänge, Stimmen, Musik und Geräusche auf der Tonspur zusammengesetzt. Bevor wir selbst mit Klängen, Sprache und Geräuschen experimentieren und Ideen für einen Soundtrack zu DWIGHTIANA von Marie Menken erfinden und live spielen, entdecken wir, was in fünf Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: DARLINGTONIA II (Doris Schmid, CH 2010) führt uns in die Tiefen der Pflanzenwelt, in FIREHOUSE wirbeln Schatten und Lichter zu pulsierenden Rhythmen. LANTOUY lässt uns in eine magische Welt aus Bildern und Klängen eintauchen. In den dokumentarischen Aufnahmen in LANGS DEN BENEDENLOOP DER TJI-LIWONG fahren wir auf einem Fluss in Indonesien entlang und in WEEKEND hören wir den Klängen eines Vormittags zu.
Präsentiert von Eunice Martins
Für alle ab 8 Jahren
Sechs Kurzfilme aus unterschiedlichen Ländern und Zeiten haben wir ausgewählt – alle aus dem Verleihprogramm von Light Cone, einem Verleih für experimentelle Filme und Videos in Paris. Den Auftakt macht ANNABELLE DANCES AND DANCES ein handkolorierter Tanzfilm mit einem der ersten Stars der Filmgeschichte. Es folgen TRIAL BALLOONS, ein kurzer fantastischer Verwandlungsfilm von Robert Breer, und RIVER RITES, gefilmt von Ben Russell an einem Fluss in Surinam. Der vierte Film, MEND von Vincent Grenier, eröffnet den Blick durch ein Fenster und gibt ein Rätsel auf. Film Nummer fünf, FORYANNFROMROSE, wurde von Rose Lowder gedreht und ist ein Geschenk an ihren Filmemacherfreund und Gründer von Light Cone, Yann Beauvais. Der sechste und letzte Film entstand in Mexiko: In TIGRE DEL CARBON sehen wir sehr bunte und schnelle Bilder eines imaginären Ortes.
Moderation: Ute Aurand und Robert Beavers
Für alle ab 7 Jahren
Wasser und Meer sind Lieblingsmotive bewegter Bilder, denn sie selbst sind ständig in Bewegung. In ihren kurzen Filmträumereien TREPPE INS WASSER (D 1993) und WASSERSPIEL (D 1997) nimmt Milena Gierkes Kamera die Perspektive eines Spaziergängers ein. Rudy Burckhardt erforscht in UNDER THE BROOKLYN BRIDGE (USA 1953), wie die Stadt New York und ihre Menschen in der Nähe des Flusses Hudson leben. In dem von Kindern gezeichneten Film LANAS GESCHICHTE (D 2017) von Anna Faroqhi und Haim Peretz stellt das Wasser eine Gefahr für Lana und ihre Familie dar. Meer und Strand sind schließlich für Charlie Chaplin in BY THE SEA (USA 1915) Kulissen für witzige Verwirrungen. Anschließend laden wir zu einem Wasser-Filmexperiment ein. (Anna Faroqhi)
Für alle ab 8 Jahren.
Wir haben Schatten- und andere Spiele ausgesucht: Lotte Reiniger hat mit Schere und schwarzem Papier schönste Silhouetten-Filme auf die Leinwand gezaubert, in JACK AND THE BEANSTALK (GB 1955) wachsen Bohnen in den Himmel. In DER KLANG, DIE WELT von Robert Beavers spielt der 93-jähige Dieter Staehelin zu Hause Cello. Umgeben von Notenblättern erzählt er, was Musik für ihn bedeutet. In TIRANA (Eva Claus, Belgien 2020) rutschen mutige Kinder eine Betonschräge hinunter, die nicht dafür gebaut ist. MY NAME IS OONA (USA 1969) von Gunvor Nelson zeigt ihre Tochter Oona reitend wie eine Prinzessin in kontrastreichem Schwarzweiß. In FADENSPIELE 3 (D 2013) bemalen die Schwestern Detel und Ute Aurand in kurzen Animationen Landschaft und Tiere der Schweizer Berge.
Moderation: Ute Aurand und Robert Beavers
Für alle ab 7 Jahren.
Rascheln, Rauschen, Murmeln, Melodien: Das und noch viel mehr lässt uns die Tonspur seit Einführung des Tonfilms hören. Im frühen Kino sorgten Musiker*innen und Geräuschemacher*innen für den Ton im Kino. Heute kommen die Klangwelten über mehrere Kanäle ins Kino. Die Suche nach dem Klang in alten und neuen Filmen führt zum gemeinsamen Entwickeln einer Tonspur. Bevor wir jedoch eigene Klangexperimente machen und gemeinsam Ideen für einen Soundtrack zu HOW A MOSQUITO OPERATES (USA 1912) erfinden und live spielen, entdecken wir, was in fünf Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: FLUKE von Emily Breer (USA 1985) reist durch Luft und Wasser. Einem Künstler bleibt in DÉMÉNAGEMENT À LA CLOCHE DE BOIS (F 1905) von Alice Guy Blaché nur ein halsbrecherischer Umzug. Bänder fliegen in M.M. Serras PP II (USA 1986) und finden in FADENSPIELE I (Detel Aurand, Ute Aurand, D 1999) immer neue Formen.
Klangwerkstatt und Moderation: Eunice Martins.
Für alle ab 8 Jahren.
Die meisten Filme werden mit einer Kamera gedreht, es gibt aber auch Möglichkeiten, Filme ohne Kamera herzustellen: Dabei haben die Filmemacher*innen beispielsweise direkt auf den Filmstreifen gemalt. Drei kurze Filme geben uns einen Einblick in diese Arbeit: So wirkt der handgemalte Film ALGORITHMEN von Bärbel Neubauer wie ein kleiner Farbenrausch mit Musik. Einige Filmemacher*innen ritzen Muster und Formen mit Nadeln und anderen Werkzeugen in einen schwarzen Filmstreifen, wie Len Lyes rhythmischer Schwarz-Weiß-Film FREE RADICALS eindrücklich zeigt. Dass sich ins Filmmaterial gekratzte Spuren auch farbig nachkolorieren lassen, zeigt der Film SEA SONG von Richard Reeves, in dem es um die Verschmutzung der Meere geht.
Nach dem kurzen Filmprogramm werden wir im Foyer einen Gemeinschaftsfilm ohne Kamera herstellen. Es sind alle eingeladen, Hand an den Filmstreifen anzulegen. Das Ergebnis schauen wir uns direkt auf der Kinoleinwand an. (sts)
Für alle ab 5 Jahre.
Moderation: Stefanie Schlüter