Noch bis zum 15. Januar 2006 ist im Deutsche Guggenheim die Ausstellung des südafrikanischen Künstlers William Kentridge „Black Box/Chambre Noire“ zu sehen, die sich mit der Geschichte des deutschen Kolonialismus in Afrika, insbesondere des 1904 von den Deutschen verübten Massakers an den Hereros in Deutsch-Südwest, dem heutigen Namibia, auseinander setzt. Kern der Ausstellung ist ein Theater en miniature, das im 40-Minuten-Turnus eine Vorführung mit mechanischen Figuren und animierten Filmen des Künstlers präsentiert. Kentridge bezieht sich dabei u.a. auf Kolonialfilme aus jener Zeit und nutzt Filmfragmente für seine eigene Arbeit. Anlässlich dieser Ausstellung präsentieren wir eine Reihe mit Kolonial- und Expeditionsfilmen. Obwohl Deutschland nur eine kurze Zeit Kolonien in Übersee besaß, war die Kolonial- und Expeditionsfilmproduktion äußerst virulent. Vielleicht gerade deshalb. Deutschland hatte den Krieg verloren und mit dem Friedensvertrag von Versaille (1919) auch seine Kolonien. Zwischen den Weltkriegen erreichten die Kolonial- und Expeditionsfilme ihren Höhepunkt, und im Dritten Reich wurde die Produktion erneut intensiviert. Die Filmreihe soll einen kleinen Einblick in das populäre Genre der 1910er bis 1930er Jahre geben.