Hildegard Knef (1925–2002) war nach Marlene Dietrich der zweite große Star aus Berlin. Ihre berufliche Laufbahn begann 1942 als Zeichentrick-Schülerin bei der Ufa. 1944 stand sie das erste Mal vor der Kamera und hatte 1945 in UNTER DEN BRÜCKEN ihre erste Hauptrolle. Der Film machte sie über Nacht berühmt und etablierte sie als neues Gesicht des deutschen Nachkriegsfilms. 1948 zog sie mit ihrem amerikanischen Ehemann und einem Filmvertrag von David O. Selznick in die USA. Da sie trotz des Vertrags keine Rollen bekam, kehrte sie nach Deutschland zurück und entfachte 1950 mit dem Film DIE SÜNDERIN, in dem sie in einer kurzen Szene nackt zu sehen ist, einen Skandal. Danach startete ihre internationale Karriere, sie drehte in Hollywood, Frankreich und England und wurde mit dem Musical Silk Stockings zum Broadway-Star. Hildegard Knef hatte mehr als eine Karriere: Neben Engagements für Film und Bühne war sie Chansonsängerin, ihre Autobiografie fand auch literarische Anerkennung, sie schrieb zwei weitere Bücher und malte. Einordnen und vereinnahmen ließ die Knef sich nie, ihre Karriere weist zahlreiche Brüche und Richtungswechsel auf, sie blieb zeitlebens eigensinnig.