Als „Kino der Stationen“ betitelten wir 2001 eine Hommage an Ulrike Ottinger, deren filmisches Werk wir im Arsenal und im Forum seit vielen Jahren begleiten: „In seiner Eigenschaft als ein Medium, das aus Einzelbildern und Sequenzen besteht, aus der Spannung zwischen Stillstand im Bild und der Bewegung der Bilder, entspricht der Film einer der ältesten Dramaturgien, der der Stationen“. So zu lesen in Ulrike Ottingers Text „Stationen Kino – Kleine Geschichte des Erzählens in freien Bildern“. Diese Geschichte ist nun in einem Buch zusammengefasst. „Ulrike Ottinger – Bildarchive“, ihr erstes umfassendes Künstler- und Werkbuch, „verfolgt das fotografische Œuvre der Künstlerin über einen Zeitraum von 35 Jahren, von 1970 bis heute. Das Buch veranschaulicht eine Auswahl des umfangreichen Bilderarchivs oder des Bilderfundus der Künstlerin, Fotografien, die teils während der Arbeit an den Filmen, als Recherche zu den Filmen, aber vor allem auch als eigenständiges und ausdrucksstarkes Werk entstanden sind, das lange Zeit ein wenig im Schatten der Filme stand. Während manche ihrer Filme oft langsame, geradezu andachtsvolle Bilder sind, die an Tableaux Vivants erinnern, scheinen ihre Fotos dynamisch, wie angehaltene Bewegungen, und inkorporieren monadenhaft Geschichten, die vor unseren Augen zu leben beginnen.“ (Gerald Matt)