40 Jahre Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Am Anfang steht ein Bruch. Ein in die Jahre gekommener Wolfgang Petersen sitzt vor einer Horde Journalisten und beantwortet allzu routiniert die immergleichen Fragen. Sujet ist sein neuester Film The Perfect Storm. Wir schreiben das Jahr 2000. Der Hauptdarsteller George Clooney sitzt lässig lächelnd neben seinem Regisseur und verkündet Botschaften, die auf jeden Film zutreffen, den man sich nur vorstellen kann. Die Maschinerie läuft geschmeidig und perfekt. Doch dann meldet sich ein Herr in der hintersten Reihe und fragt Wolfgang Petersen nach seinen Erinnerungen an Holger Meins, den deutschen Terroristen, einen der Köpfe der RAF, dessen Bild bei der Verhaftung sich in jedes bundesrepublikanische Bewusstsein eingebrannt hat. Wolfgang Petersen lächelt befangen – es ist einer dieser filmischen Momente, in denen die Dinge real und echt werden. Am Ende der Inszenierung hat sich von einem Augenblick auf den anderen alles verändert, die Pressekonferenz und alles, was vorher war, ist unterbrochen. Das Gesicht des Regisseurs entflieht an einen anderen Ort, einen Ort der Utopie, einen Ort, der tief in der Erinnerung vergraben liegt. Sichtlich berührt beginnt er zu erzählen, von damals, als Film vielleicht noch Freundschaft war und gleichzeitig Politik, als ein paar Meter Zelluloid noch die Welt verändern sollten.