Die im letzten Monat begonnene Luchino-Visconti-Werkschau anlässlich seines 100. Geburtstags (am 2.11.) setzen wir in diesem Monat mit den Filmen ROCCO E I SUOI FRATELLI (Rocco und seine Brüder, 1960), LA CADUTA DEGLI DEI (Die Verdammten, 1969) und GRUPPO DI FAMGLIA IN UN INTERNO (Gewalt und Leidenschaft, 1973) fort. Zusätzlich wiederholen wir einige der im letzten Monat bereits präsentierten Filme.
ROCCO E I SUOI FRATELLI (Rocco und seine Brüder, 1960) gehört neben IL GATTOPARDO zu den größten epischen Projekten Viscontis und markiert eine letzte thematische wie stilistische Rückkehr des Regisseurs zu seinen neorealistischen Anfängen. Nach dem Tode ihres Mannes und auf der Suche nach einem besseren Leben bricht Rosaria Parondi mit ihren vier Söhnen aus dem bäuerlichen Süden in die Industriemetropole Mailand auf. Doch die Hoffnung auf Arbeit und sozialen Aufstieg scheitert schnell, und auch die schützende Einheit der Familie bricht auseinander. Von Viscontis früheren neorealistischen Filmen unterscheidet sich ROCCO u.a. durch sein mythisches Koordinatensystem, das der Regisseur durch Zuhilfenahme literarischer Quellen (Dostojewskis "Der Idiot" und Manns "Joseph und seine Brüder") entwickelte. (2. & 16.12.)