Arsenal experimental präsentiert "Die neue Filmschau. Experimentelle Filme, Videos & Installationen aus Hamburg & Berlin" und gewährt einen Einblick in das aktuelle künstlerische Filmschaffen im ortlosen Grenzbereich zwischen Film und bildender Kunst. "Die neue Filmschau" versucht nachzuzeichnen, wie sich jene Leerstelle in beiden Städten thematisch und ästhetisch verdichtet und im Hinblick auf Arbeitsweisen und Arbeitszusammenhänge organisiert. Der namensgebende Bezugspunkt ist die "Hamburger Filmschau", die 1968 zum ersten Mal stattfand und deren filmisch-ästhetischer Ungehorsam als "Film-Happening" in die Geschichte einging. "Die neue Filmschau" zeigt sich aber nicht als nostalgisches Wiederaufrufen der damaligen Programmatik, sondern versucht, die heutige Differenz eines anderen Kinos auszuloten. Den Blick dabei ausschließlich auf Hamburg und Berlin zu richten, erlaubt ein genaues Hinsehen und eröffnet einen Dialog zwischen den beiden Filmstädten mit ihren unterschiedlichen Vernetzungen. Die ausgewählten Arbeiten verbindet dabei ihr Interesse an der Perspektive: Der Kamerablick und der Ort der Kamera wird ebenso zum Gegenstand der filmischen Betrachtung wie die Sichtweisen – und deren Verschiebungen – der Protagonisten und der Filmemacher und Filmemacherinnen. Fokussiert wird besonders der Raum zwischen dem Dokumentarischen und der Fiktion. Subversiv und auch spielerisch wird die Frage aufgeworfen: Wie inszeniert sich das, was wir für wahr halten, und wie funktioniert die Performanz der Evidenz? Und wo verweigern sich die Bilder der Festlegung (z.B. als Werk der Kunst oder des Kinos) und verweisen damit auf eine grundsätzliche Vielzahl möglicher Wahrnehmungsweisen?