Hildegard Knef war nicht nur einer der größten Stars des deutschen Nachkriegskinos, sondern auch eine äußerst vielseitige Künstlerin. Auf die Frage, ob sie nun Schauspielerin oder Sängerin sei, soll sie einmal geantwortet haben: "Ich bin Hildegard Knef." – Nachdem Hildegard Knef zwei Jahre in Hollywood vergeblich auf Rollen wartete, sollte DIE SÜNDERIN (Willi Forst, 1950) ihr Comeback in Deutschland werden. Der Film löste den größten Skandal des deutschen Nachkriegfilms aus, Prostitution, Sterbehilfe und Selbstmord (und eine winzige Nacktszene) empörten die Moralisten, so dass der Film mehr Aufmerksamkeit erhielt als erhofft und zu einem riesigen Erfolg wurde. Hildegard Knef spielt in dem Film die junge Marina, die durch die Umstände des Krieges zur Prostituierten geworden ist. In leidenschaftlicher und aufopfernder Liebe ist sie dem armen Maler Alexander zugetan. Als er unheilbar an einem Gehirntumor erkrankt, leistet sie Sterbehilfe und folgt ihm in den Tod. (1. & 3.4.)