Wie bereits im November präsentiert Fernando Pérez, der im Moment als Samuel-Fischer-Gastprofessor an der FU Berlin lehrt, eine Auswahl seiner eigenen, aber auch anderer wichtiger kubanischer Filme und vermittelt dadurch seinen persönlichen Blick auf die Geschichte des kubanischen Films.
2003 entstand sein faszinierendes Kinogedicht SUITE HABANA – eine Ode an Pérez' geliebte Heimatstadt Havanna. Innerhalb von 24 Stunden lässt er uns teilhaben am Alltag einer Gruppe von Menschen. Pérez komponiert aus Beobachtungen, Klängen, Musik, Gesichtern, Geräuschen, Gesten, Rhythmen eine visuelle Suite. Dabei folgt seine Montage den Tageszeiten, setzt ebenso amüsante wie sinnliche, nachdenklich stimmende wie beschauliche Akzente. Eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge im Leben und an die Menschlichkeit. (7.12.)
Tomás Gutiérrez Aleas 1967 gedrehte MEMORIAS DEL SUBDESARROLLO (Erinnerungen an die Unterentwicklung) ist eine der tiefgründigsten Reflexionen über die kubanische Revolution. Im Mittelpunkt steht Sergio, der nach Castros Revolution das Land nicht wie so viele andere verlassen hat, sondern in Kuba blieb – nicht unbedingt aus Überzeugung, sondern aus Bequemlichkeit. Er verbringt seine Tage vorwiegend mit Selbstgesprächen, die er auf Tonband aufzeichnet, und beobachtet die Veränderungen, die sich in seiner Umgebung abspielen, vom Balkon seiner luxuriösen Hochhauswohnung aus. Er versucht, seine Memoiren zu schreiben, sich zu erinnern an die alte Zeit und die neue zu analysieren und zu verstehen. (14.12.)
In Zusammenarbeit mit dem Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, der FU Berlin, dem S. Fischer Verlag und dem Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.