Wir setzen unsere im Februar begonnene Louis-Malle-Filmreihe fort mit Filmen, die alle Schaffensperioden Malles umfassen: Dokumentarisches und Fiktives, Amerikanisches und Französisches.
LACOMBE LUCIEN (F 1974) spielt im Juni 1944 in einer Kleinstadt im Südwesten Frankreichs. Der 17-jährige Lucien Lacombe will der Résistance beitreten, wird aber abgewiesen mit den Worten, dass der Widerstand kein Kinderspiel sei. Bei den Kollaborateuren hingegen ist er willkommen. Lucien genießt die Macht, die ihm diese Position bringt – besonders bei einer versteckten jüdischen Familie, zu deren Tochter er Zuneigung gefasst hat und die den ungebetenen Gast wohl oder übel ertragen muss. Louis Malle schildert die Atmosphäre und das Milieu der Besatzungsjahre und interessiert sich vor allem für das Psychogramm Luciens: Ein junger Bursche, dem das Leben und die Macht alles und Ideologien nichts bedeuten. (2. & 4.3.)