Jan Himilsbach, Schauspieler, Schriftsteller, Drehbuchautor, Lebenskünstler und Lebensverlierer wurde amtlichen Unterlagen zufolge am fiktiven 31. November 1931 im polnischen Minsk Mazowiecki geboren und ist eine – in Deutschland bisher unbekannte – Schlüsselfigur der polnischen Nachkriegskultur. Lange Jahre ohne festen Wohnsitz und zeitweilig Insasse einer Besserungsanstalt, arbeitete er als Steinmetz und Binnenschiffer, bevor er zum unverzichtbaren Protagonisten der Warschauer Künstler- und Kneipenszene avancierte. Mit dem ihm eigenen skurrilen Humor erzählte er unglaubliche Geschichten aus dem Leben eines polnischen Plebejers und demaskierte dabei die verkehrte Welt der Kriegs- und Nachkriegszeit. Seit seinem Schauspieldebüt in Marek Piwowskis legendärer Satire REJS im Jahre 1970 war er eine der populärsten Figuren des gesellschaftskritischen polnischen Films. Stets war er unverwechselbar: rau im Ton und mit einem ebenso scharfen wie mildem Blick auf die Wirklichkeit ausgestattet. So wurde er, der 1988 nicht zuletzt an den Folgen seines aufreibenden Lebenswandels starb, früh zur Legende. Als Erzähler wurde Jan Himilsbach aber auch in Polen erst posthum entdeckt; eine deutsche Ausgabe seiner Werke erscheint im November 2006. Parallel dazu veranstaltet der Kulturverein Phoenix-Europa e.V. ein Festival mit Lesungen, Filmvorführungen, Auftritten von Zeitzeugen sowie einer Wanderausstellung Himilsbachs Welt, die im Arsenal zu sehen ist.