Unsere Reihe "Kino im Kopf", mit der wir die gleichnamige Ausstellung zu Psychologie und Film seit Sigmund Freud im Filmmuseum Berlin begleiten, wird im Dezember eingerahmt durch Filme von David Lynch und Luis Buñuel, die beide auf je andere Art mit der Koexistenz von Realem und Imaginären arbeiten. Dazwischen gibt es vier Sonderprogramme: Christine Noll Brinckmann präsentiert eigene Arbeiten sowie Filme von Su Friedrich und Bruce Conner, Maria Morata stellt Filme von Ken Jacobs vor, das Filmmuseum präsentiert Ausgrabungen aus dem Archiv der Träume, und zwischen den Jahren zeigen wir zwei Programme zum Thema Rausch.
Im Lynch-Kosmos begegnen sich romantische und psychoanalytische, symbolistische und surreale Traditionen. Hinter Oberflächen lauert Unbewusstes, Außenräume verwandeln sich in Innenräume und vertraute Gesichter in unheimliche Fratzen. Der traumhaft-halluzinatorische Charakter von Lynchs Filmen resultiert daraus, dass Personen, Dinge und Räume auch Figurationen psychischer Stimmungen und Zustände sind.
Lynchs erster Film ERASERHEAD (USA 1977) ist ein surrealistischer schwarzweißer Albtraum mit Sequenzen, die das filmische Spiel um Realität und subjektive Wahrnehmungsverzerrung verstärken: Ein durch eine schmutzig-düstere Hinterhofwelt sirrender Mann wird Vater eines fötusähnlichen Monsters, das bald ein Eigenleben entwickelt und die Mutter aus dem Haus treibt, bis auch der allein erziehende Vater schließlich dessen Existenz nicht mehr ertragen kann. (3. & 5. 12.)