"Diese einzigartige Frau hat unter so verschiedenen Regisseuren wie Howard Hawks, William Wellman, G.W. Pabst und Augusto Genina gespielt. Überall findet man die gleiche Präsenz, den gleichen Magnetismus, die gleiche skandalöse Schönheit wieder. Wenn sie erscheint, zerreißt die Leinwand, das weiße Tuch wird zur Leinwand des Wahnsinns. Sie hat blendenden Glanz." (Ado Kyrou) Die Elogen dieser Art, mit denen die große amerikanischen Schauspielerin seit Jahrzehnten bedacht wird, stehen im krassen Gegensatz zur Haltung der Filmkritiker der 20er Jahre. Auch die beiden Filme, die die 1906 in einem amerikanischen Provinznest geborene Louise Brooks unter der Regie von G.W. Pabst drehte, wurden von der deutschen Filmkritik nicht immer favorabel bedacht. Ihren Kultstatus als herausragende Filmikone der späten 20er Jahre erkannte – knapp 30 Jahre später – als einer der ersten Henri Langlois und widmete ihr eine umfangreiche Retrospektive in der Cinémathèque Française in Paris. Anlässlich ihres 100. Geburtstages (am 14.11.) widmen wir ihr, wenn auch keine große Retrospektive (obwohl es angemessen wäre), so doch zwei Abende.