Wir begleiten das von Prof. Dr. Joseph Vogel und Dr. Ute Holl an der Humboldt-Universität abgehaltene Seminar "Die Wahrheit und die filmischen Formen: Medien im Detektivfilm" mit einer Filmreihe.
Der Detektivfilm des frühen Kinos setzt eine Krise im Verhältnis von Wissen und Sehen in Szene, die auf neue Formen filmischer Kausalität in Raum-, Zeit- und Identitätskonstruktionen verweist. Verschiedene Medien - Schreibmaschinen, Photographien, Telephone, Zeitungen und Grammophone genauso wie elektrisches Licht oder einfach Strom und Strömungen unterhalb von Oberflächen - produzieren dabei ein Verwirrspiel von Daten, das Erkenntnisweisen unter Medienbedingungen reflektiert. Am Beispiel von Detektiv- und Kriminalfilmen bis zum Ende des Weimarer Kinos wird sich das Seminar mit der Darstellung jener filmischen Welten beschäftigen, die im Zuge von Fahndungen, Detektionen und Spurensuche verhandelt und freigelegt werden.
In THE LODGER (Alfred Hitchcock, GB 1927) treibt ein psychopathischer Frauenmörder sein Unwesen in London. Eine Frau beginnt ihren neuen Untermieter zu verdächtigen. (7.12.)
SPIONE (Fritz Lang, D 1928): Der gelähmte Chef des Bankhauses Haghi führt unbemerkt ein Doppelleben. Er ist auch der Kopf einer internationalen Spionagezentrale, die mit Raub, Mord und Erpressung arbeitet. (14.12.)
Ein pathologischer Kindermörder ist Protagonist in M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (Fritz Lang, D 1931). Gejagt wird er schließlich nicht nur von der Polizei, sondern auch vom Verbrechersyndikat, deren Arbeit durch die ständigen Polizeirazzien gestört wird. (21.12.)
Die Reihe ist für alle Interessierten offen und wird bis Februar fortgesetzt. Zu jedem Film gibt es eine Einführung.