Japanische Geister- und Horrorfilme aus den fünfziger und sechziger Jahren
Der japanische Regisseur Nobuo Nakagawa (1905–1984) begann 1929 als Regieassistent und Drehbuchautor, bis er 1934 anfing, eigene Filme zu realisieren. Bis zu seinem Tod drehte er 97 Filme aus nahezu allen Genres. Bekannt wurde er durch seine in den fünfziger und sechziger Jahren entstandenen Krimis, Horror- und Geisterfilme. Nakagawa arbeitete innerhalb des japanischen Studiosystems und entwickelte dennoch mit Genrefilmen eine eigene Handschrift als Autor. Seine Anti-Helden – Ganoven, Yakuzas und Femmes fatales – inszenierte er mit wiederkehrenden poetischen Motiven und einer durch die japanische Geister- und Mythenwelt geprägten Symbolik. Bilder von Rädern und Brücken sind charakteristisch für seine metaphorische Bildsprache.
"Obwohl er mit den fast stereotypen Inhalten der Massenunterhaltungsfilme arbeitete, vertrat er als Regisseur sehr wohl feste Standpunkte. Zum einen zeigt Nakagawa in seinen Filmen keine herausragenden Figuren. Die meisten seiner erfolgreichen Filme handeln von ‚kleinen Leuten‘. Wahre Meisterschaft erreichte er, als er Schurken und Femmes fatales zu den Protagonisten seiner Filme machte." (Tadao Sato)