Musik als Sabotageakt, Widerstand und Subversion spielt (im wahrsten Sinne des Wortes) die Hauptrolle in den beiden Filmen des Polnischen Clubs, den wir gemeinsam mit dem Polnischen Institut Berlin alle zwei bis drei Monate veranstalten. Leonard Buczkowskis ZAKAZANE PIOSENKI (Die verbotenen Lieder, 1947) gilt als der erste Spielfilm, der im Nachkriegspolen entstanden ist. Ursprünglich als klassische Anthologie der polnische Volkslieder konzipiert, deren Text während der deutschen Okkupation von polnischen Widerstandsgruppen umgedichtet wurden, trat die Spielfilmhandlung im Verlauf der Dreharbeiten immer mehr in den Vordergrund. In Rückblenden schildert der Musiker Roman seine Erlebnisse während der Besatzungszeit in Warschau. Als Mitglied einer kleinen Widerstandgruppe transportierten er, seine Schwester und einige Freunde Waffen und Flugblätter und waren am Warschauer Aufstand beteiligt. Die zentrale Rolle des Films kommt jedoch den zahlreichen im Film vorgetragenen populären Volksliedern zu, deren neue Texte sowohl unterhaltsam-patriotisch als auch satirisch-scharf Krieg und Besatzung thematisieren. Aufgrund seiner – wie es hieß – zu milden Darstellung der deutschen Besatzer wurde der Film kurz nach seiner Erstaufführung 1947 wieder zurückgezogen. Nach zahlreichen Veränderungen und Akzentverschiebungen kam der Film ein knappes Jahr später erneut in die polnischen Kinos und wurde zu einem großen Publikumserfolg. (7.9., Einführung: Kornel Miglus) BYL JAZZ (Es war einmal der Jazz, 1981) von Feliks Falk spielt nur einige Jahre später. Anfang der 50er Jahre, gegen Ende der Stalin-Ära, leisten Musiker einer Freizeitband auf ihre Art Widerstand, indem sie bei jeder Gelegenheit verbotenen Jazz spielen. In Falks genau gezeichnetem Zeitporträt triumphieren die Sehnsüchte der Menschen über die politischen Zwänge. (12.9., Einführung: Kornel Miglus) In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin