Revolutionär des Kinos – Kino der Revolution / Die Filme von Sergej M. Eisenstein
Sergej Michailowitsch Eisenstein (1898–1948) hat wie kaum ein anderer Regisseur das Kino durch seine Filme und seine zahlreichen theoretischen Schriften, wie z.B. seine berühmte, zunächst für das Theater entwickelte Theorie der „Montage der Attraktionen“ revolutioniert. Dabei kam Eisentein eher auf Umwegen zum Film. Nach einem Ingenieur-/Architekturstudium meldete sich der junge Eisenstein 1918 freiwillig zur Roten Armee und fertigte dort Plakate und Karikaturen für die Agitationszüge an. Aus der Armee entlassen, schloss er sich zunächst als Bühnenbildner und Kostümzeichner dem Proletkult-Theater in Moskau an, das unter Leitung von Meyerhold stand und sich als „Instrument für soziale Proklamationen“ verstand. Die hier und bei dem noch radikaleren Bühnenexperimentator Foregger gesammelten Erfahrungen waren für Eisenstein von größter Bedeutung. Anfang der 20er Jahre entstand nicht nur seine bahnbrechende Montagetheorie, sondern auch sein erster für eine Theateraufführung gedrehter Film, DNEWNIK GLUMOWA (Glumows Tagebuch, 1923).