"Erinnern. Vergessen – Individuelle Erinnerung in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts" heißt eine aktuelle Veranstaltungsreihe der Guardini-Stiftung, die in Gesprächen, einer Ausstellung und in Filmvorführungen Positionen des individuellen Rückblicks auf gesellschaftliche und kulturelle Fragestellungen aufzeigt. Film und Video kommt hierbei eine besondere Rolle zu gelten sie auch heute noch weit verbreitet als untrügerisches Medium zur Aufzeichnung, Sicherung und Archivierung von bewegten Bildern und goldener Schlüssel zur Dunkelkammer Vergangenheit. Unsere Erinnerungen bestehen aus Kombinationen untereinander vernetzter Nervenzellen. Das Gehirn projiziert lediglich ein Vorstellungsbild dieser Vernetzungen – dem Film auf der Leinwand also nicht unähnlich. Doch wie kann ein Film den Prozess des Erinnerns darstellen, das Aufflackern eines vergangenen Augenblicks, das Ringen um ein Erinnerungsbild, bevor das Vergessen es mit sich reißt? Wie kann individuelles Erinnern stattfinden, wenn uns täglich dieselben Informationen und Bilder überfluten und unsere Vorstellungskraft zu großen Teilen von den Massenmedien gespeist wird? Wie also individuelles Erinnern visuell sichtbar machen, welche Bilder wählen, damit individuelle Erinnerung im kollektiven Gedächtnis nicht untergeht? Welche Strategien Filmemacher über die Jahre hinweg entwickelten, können die Auswahl der hier vorgestellten Filme sowie die drei begleitenden Vorträge nur in einem Ausblick verdeutlichen.