Seit Ende Oktober widmet das Guardini-Kolleg Gespräche, eine Ausstellung und Filmvorführungen dem Thema "Erinnern. Vergessen – Individuelle Erinnerung in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts". Das Kino stellt die Frage nach der Darstellung individueller Erinnerung besonders radikal. Denn immer noch gilt die weit verbreitete Meinung, Film und Video garantierten den unverfälschten Blick auf Ereignisse und besonders auf jene, die lange zurückliegen und über die uns heute niemand mehr Auskunft geben kann. Im Oktober zeigten wir drei Filme aus den 40er, 60er und 70er Jahren und damit Handschriften dreier Regisseure (Welles, Resnais, Fechner), die der Herausforderung der Visualisierung von Erinnerungsarbeit mit innovativen dramaturgischen Mitteln begegneten. Die Filmreihe wird nun mit drei weiteren Vorführungen und einem Vortrag fortgesetzt, wobei die Problematik der Authentizität des individuellen Erinnerungsakts bzw. dessen Abbildung jeweils unterschiedlich aufgefasst wird und überraschende Visualisierungen erfährt.