11 kurze Filme von Margaret Tait zwischen 1951 und 1998 – Margaret Tait (1919-99) lebte und arbeitete auf Orkney und ging beharrlich ihren ganz eigenen Weg. Ihre meist kürzeren 16mm- Filme sind schlicht und klar. Einfache Bilder voller Achtung für das, was sie umgibt – die Menschen, die Landschaft, das alltägliche Leben. PORTRAIT OF GA, den sie 1952 mit ihrer Mutter drehte, ist ein privater Film für alle. Diese feine Balance zwischen privat und öffentlich, zwischen innen und außen, die allen ihren Filmen wesentlich ist, macht Margaret Taits Arbeiten für mich zu einem der schönsten filmpoetischen Werke. Nachdem sie Anfang der 50er Jahre in Rom Film studierte (im Krieg war sie Ärztin in Indien) ging sie zurück nach Edinburgh, wo sie "Ancona Films" gründete. Sie schrieb Gedichte, gab mehrere Bücher heraus, und begann eigene Filme zu machen. Alle 32 kurzen Filme, die zwischen 1951 und 98 entstanden, hat sie selbst finanziert. 1991 inszenierte sie im Alter von 74 Jahren ihren einzigen langen Spielfilm "Blue Black Permanent".
Alex Pirie hat beschrieben, was Margaret Taits Filme so eigen macht: "Ihre Bilder sind zugänglich (eine Distel ist unweigerlich eine Distel), sie sind alltäglich und auf dieser Ebene eine Darstellung der Dinge wie sie sind. Aber so, wie sie gefilmt sind, in ihren rhythmischen Mustern, ihrer Länge, geben die Bilder eine Vorstellung vom Geheimnis und der Vieldeutigkeit, mit der die so genannt einfachen Dinge erfüllt sind."
Peter Todd, Filmemacher und Kurator aus London, stellt die 11 Filme in 2 Filmprogrammen vor. Er hat sehr viel für die Restaurierung ihrer Filme getan und zusammen mit dem Film- und Videoverleih LUX in London ein Buch über Margaret Tait herausgegeben. In den letzten 1 1/2 Jahren reisten die beiden Programme in viele Städte Europas, Amerikas und zuletzt im Februar nach Bombay. (Ute Aurand). (27.4.)
"Subjects and Sequences: A Margaret Tait Reader" enthält Texte, Interviews, Gedichte und eine Erzählung, Filmografie, Chronologie, Bibliografie und Quellenangaben zu Filmen und Texten. Hrsg. von Peter Todd und Benjamin Cook, mit Beiträgen von Ali Smith, Gareth Evans, Lucy Reynolds, David Curtis, Ute Aurand, Sarah Wood, Janet McBain and Alan Russell.
Mit Unterstützung des British Council und LUX (London).