Zum 1. Januar wurde Hartmut Bitomsky zum neuen Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) bestellt. Damit kehrt er an den Ort zurück, zu dessen erstem Jahrgang er 1966 als Regiestudent gehörte und von dem er 1968 wegen politischer Aktivitäten relegiert wurde. Wir möchten Hartmut Bitomsky im Filmhaus am Potsdamer Platz willkommen heißen und widmen ihm eine Werkschau, die einige seiner wichtigsten Filme aus einer 30-jährigen Schaffensperiode umfasst. Bitomsky ist nicht nur Regisseur von essayistischen Dokumentarfilmen, sondern er ist auch als Autor tätig, dessen Schreiben seit den siebziger Jahren eng mit seinem filmischen Schaffen verschränkt ist, das bis heute an die 40 überwiegend dokumentarische Filme umfasst. Sie greifen dort ein, wo Ereignisse sich zu Spuren einer Wirklichkeit verdichten, die ihrerseits als filmisch gegebene reflektierbar wird. Dokumentarfilm bedeutet hier immer auch, den eigenen Umgang des Mediums Film mit seinem Material zu dokumentieren, sich der Bedingungen des eigenen Tuns zu vergewissern, um der konventionalisierten Wahrnehmung ästhetische Widerstände entgegen stellen zu können. "Ich glaube, ein Dokumentarfilm sollte nicht die Realität enthüllen, er muss die Realität artikulieren, gliedern." (Hartmut Bitomsky)