THE TIME WE KILLED von Jennifer Reeves (USA 2004) ist ein apathischer Film in schwarzweiß über den abgeschiedenen Alltag und die Fantasien einer Dichterin, die außerstande ist, ihre Wohnung in New York zu verlassen. Robyn Taylor versucht ihre zunehmende Agoraphobie zu verstehen und zu bekämpfen. Ihre Innenwelt wird zur sichtbaren Oberfläche des Films, das 16mm-Material ist grobkörnig, verletzbar, und scheint fast still zu stehen. Fragmentarisch beschäftigt sie sich mit ihrer Vergangenheit und setzt sich mit den aktuellen Ereignissen in der Welt auseinander, mit terroristischen Attacken gegen die USA ebenso wie mit dem Krieg im Irak. Ihr obsessives Grübeln droht sie immer tiefer in die Einsamkeit einer Scheinwelt zu treiben, bis die Begegnung mit dem Tod sie dazu bringt, die Sicherheit ihres Zuhauses wieder zu verlassen. (9.4.)