"Happiness is a warm gun" – das sind die Beatles, das ist Pop, Sex und Politik. Und der Titel eines Films von Thomas Imbach.
"Kunscht isch geng es Risiko" – das ist Schweizer Liedgut von Mani Matter, das in Imbachs Film LENZ am Fuße des Matterhorns zu Ehren kommt. Pop, Politik (die private und die große), Musik und die Schweiz sind wichtige Bezugspunkte in den Arbeiten von Thomas Imbach (geb. 1962), dem zur Zeit interessantesten und innovativsten Schweizer Filmemacher. Die erste große Werkschau von Imbachs Arbeiten in Deutschland findet im März im Kino Arsenal statt. Wir freuen uns besonders, Thomas Imbach am Eröffnungswochenende (17. und 18. März) persönlich zu Gast zu haben.
"Kunst ist stets ein Risiko" – und Thomas Imbach einer, der die Herausforderung nicht nur annimmt, sondern bewusst und offensiv sucht. Sein Kino ist sehr experimentierfreudig, eigenwillig, immer in Bewegung, auch was die Reflexion des Mediums betrifft. Würde man seine Arbeit seit Ende der 80er Jahre als Entwicklung vom Dokumentar- zum Spielfilm beschreiben, bliebe das zentrale Kennzeichen seiner Filme unentdeckt: die komplexe Kombination von Dokumentarischem und Fiktionalem. Im Spannungsfeld von Dokument und Inszenierung agiert Imbach mit seinen Filmen grenz- und genreüberschreitend. Verantwortlich für Regie, Schnitt und Produktion beharrt er auf umfassender künstlerischer Unabhängigkeit, was ihn zum Autorenfilmer par excellence macht, genauso wie die unverkennbare Handschrift seiner Filme: die Gegenüberstellung von 35mm-Filmbildern und digitalen Videobildern, entfesselte Kamerafahrten, der Einsatz von extremen Nahaufnahmen und die große Bedeutung der Montage gehören zu seinen "Markenzeichen".