14 alte Herren vor der Kamera. Kaum eine Regung verrät, was in ihnen vorgeht. Nur selten kommen sie bei ihren Erzählungen ins Stocken. Jahrzehntelang Totgeschwiegenes und kollektiv Verdrängtes bricht sich Bahn. Es handelt sich um eigentlich unbeschreibliche Grausamkeiten – Vergewaltigungen, Menschenversuche, Verstümmelungen – die die Männer als Soldaten der kaiserlichen japanischen Armee im Krieg gegen China (1931–1945) verübt haben. Minoru Matsuis erschütternder und mutiger Dokumentarfilm RIBEN GUIZI (Japanische Soldaten des Teufels, Japan 2001) bricht ein Tabu: zum ersten Mal gibt es solcherart öffentliche Geständnisse in Japan, wo eine Aufarbeitung der historischen Schuld aus einem der düstersten und deshalb oft verdrängten Kapitel japanischer Geschichte bis heute nicht stattgefunden hat. Matsui gibt, mit tiefem Respekt vor den Opfern, den Tätern eine Stimme und ermöglicht so Erkenntnisse über menschliche Verhaltensmuster in Kriegssituationen. (17.12., mit Einführung von Kayo Adachi-Rabe)