Eines der zentralen Themen des japanischen Kinos behandelt Kiyoshi Kurosawa in NINGEN GOKAKU (Als Mensch zugelassen, Japan 1998): die Familie, ihre Tradition und ihren Zerfall. Yutaka hat nach einem Unfall zehn Jahre lang im Koma gelegen. Im Alter von 24 Jahren wacht er wieder auf und muss feststellen, dass er einiges verpasst hat: den Zusammenbruch der Sowjetunion zum Beispiel und seine eigene Jugendzeit. Seine Familie ist inzwischen auseinandergebrochen, Vater, Mutter und Schwester sind in alle Winde zerstreut. Yutaka freundet sich nur widerwillig mit seiner neuen Umgebung, dem Tokio der 90er Jahre, an. Verwirrt und unglücklich beschließt er, inmitten eines industriellen Vororts von Tokio den Pony-Reithof wiederzueröffnen, den die Familie früher betrieben hatte, um so das Verlorengegangene für sich zu rekonstruieren und die alten Verhältnisse wiederherzustellen. (21.5.)