"Die Retrospektive des armenischen Films trägt den Titel 'Karot', was mit dem Wort 'Nostalgie' nur unzureichend übersetzt wäre. Verbinden wir in unserer Sprache damit doch einen rückwärtsgewandten, sentimentalen, verklärten Blick in unwiederbringliche Zeiten. 'Karot' jedoch beinhaltet sowohl die Sehnsucht nach etwas Verlorenem als auch die Sehnsucht nach etwas, das in der Zukunft liegen mag, an dem es uns aber in der Gegenwart schmerzlich mangelt, etwas Unbestimmtes vielleicht, Unnennbares, aber in seiner Abwesenheit wesentlich Existentes. Dieses Gefühl eint mehr oder weniger alle Filme der Reihe, und es verbindet die Geschichte Armeniens mit seiner Kunst, wobei es vielleicht ein bestimmendes Element jeder Kunst ist." (Fred Kelemen)
Die Retrospektive gibt einen Überblick über 80 Jahre armenische Filmkunst: von den Anfängen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart. Von insgesamt etwa 350 in Armenien produzierten Spiel- und Kurzfilmen zeigen wir 13, von den bis jetzt annähernd 1220 hergestellten kürzeren und längeren Dokumentarfilmen sieben. Dazu kommen vier Filme aus der armenischen Diaspora.