Zwei Filme des polnischen Regisseurs Leon Jeannot (1908 – 1997) stehen in den Oktober-Veranstaltungen von Kino Polska im Vordergrund. Sein Regiedebüt entstand 1937 in Zusammenarbeit mit Zygmund Turkow: WESELI BIEDACI (Die fröhlichen Armen) ist einer der berühmtesten jiddischen Filme, die zwischen den Kriegen in Polen gedreht wurden – auch bekannt als FREJLECHE KABZONIM. Die Musikkomödie handelt von dem armen Handwerker Naftali und seinem Freund Kopl, die glauben, auf Öl gestoßen zu sein. Als die Stadt davon erfährt, wird eine Komödie der Irrungen in Gang gesetzt. Die satirischen Monologe boten dem jüdischen Filmpublikum die seltene Gelegenheit, vor dem zunehmend gewalttätigen Antisemitismus in Polen und dem drohendem Nationalsozialismus in Deutschland ins Lachen zu entfliehen. (9.10.)
Leon Jeannots vorletzter Film CZLOWIEK Z M-3 (Looking for a Wife, 1968) ist eine satirische Auseinandersetzung mit der Praxis der Wohnungsvergabe in Polen. Der junge Arzt Piechocki kann das Zusammenleben mit seiner überfürsorglichen Mutter nicht länger ertragen und setzt alle Hebel in Bewegung, endlich eine eigene Wohnung zugeteilt zu bekommen. Aufgrund eines Missverständnisses wird ihm bereits kurze Zeit später eine Wohnung zugesprochen, jedoch nur, wenn er verheiratet ist. Voller Entschlossenheit macht er sich an die Lösung dieses Problems, was sich jedoch schwieriger gestaltet als zunächst angenommen. (11.10.)
In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin.