Zum 3. Mal schickt die Kinemathek Hamburg kanadische Spielfilme durch deutschsprachige Städte. Das Spektrum umfasst das Spannungsfeld zwischen europäischem Autorenfilm und Hollywood. Das Programm zeichnet sich dadurch aus, dass es ausgehend vom Blick auf das zeitgenössische Kino Referenzen zur Geschichte des franko- und anglo-kanadischen Kinos herstellt. So wie die Filme der Maple Movies auf die äußere Realität des heutigen Kanadas verweisen, so zeichnen sie auch eine verzweigte mentale Karte der verschiedenen Innenwelten, die das Selbstverständnis des kanadischen Kinos prägen.
Wir beginnen am 6.7. mit dem Film, der 2006 das Toronto International Film Festival eröffnete: THE JOURNALS OF KNUD RASMUSSEN (Norman Cohn, Zacharias Kunuk) beeindruckt durch eine ganz eigene Filmsprache, die noch weiter jenseits der Kategorien Realismus und Fiktion liegt, als wir es bislang kannten. Alltagsgeschichten werden zu einer fragmentierten und gleichzeitig im Fluss befindlichen ästhetischen Erfahrung. Anfang der 20er Jahre lebt der Schamane Avva mit Familie außerhalb seiner Heimatgemeinde Iglulik, die den Lehren christlicher Missionare folgt. Der Däne Knud Rasmussen sucht Avva mit zwei Wissenschaftlern auf, um dessen Lebensgeschichte aufzuzeichnen. Nach einer Feier reist er nach Westen, während die Familie Richtung Heimat aufbricht. Doch Apak, die Tochter Avvas, hat verstörende Träume über die anstehende Reise. Basierend auf Erlebnissen inszenierte das Team des Kinoerfolgs ATANARJUAT – THE FAST RUNNER (2000) (12.7.) erneut eine eindrucksvolle Geschichte über das Leben der Inuit. (6. & 9.7.)