Portugal hat das Spektrum der Kinematografie immer wieder bereichert – man denke nur an Filme von Manoel de Oliveira, Paulo Rocha, João César Monteiro und João Botelho. Dennoch ist besonders bemerkenswert, dass – obwohl Portugal ein kleines Land mit einer entsprechend überschaubaren jährlichen Filmproduktion ist – in den letzten Jahren außergewöhnlich viele portugiesische Filme im Rahmen der wichtigsten internationalen Festivals zu sehen waren, dort eine sehr gute Resonanz fanden und vielfach ausgezeichnet wurden. Umso misslicher ist allerdings auch, dass kein einziger dieser Filme von einem deutschen Verleih ins Programm genommen wurde und es deshalb in den Kinos hierzulande nicht möglich ist, sich ein Bild von der aktuellen portugiesischen Filmproduktion zu machen.
Vor diesem Hintergrund bieten wir in diesem Monat die seltene Gelegenheit, zehn international erfolgreiche Filme aus Portugal aus den Jahren 2004–2007 kennenzulernen. Zehn Filme – ein breites Spektrum, aber kein repräsentativer Überblick, sondern eine subjektive Auswahl, die sich auf die Filme einer neuen Generation von Filmemacherinnen und Filmemachern konzentriert. Bei allen handelt es sich um Autorenfilme mit jeweils eigener, unkonventioneller Handschrift. Darunter sind – meist als Berliner Premiere – die aktuellen Arbeiten international bereits bekannter Filmemacher wie Pedro Costa, Teresa Villaverde und João Canijo, aber auch zahlreiche viel versprechende Debütfilme.