"Es bleibt immer das erste Mal. Gelesenes, die Imagination, die Konfrontation mit der Wirklichkeit. Muss die Imagination die Begegnung mit der Realität scheuen, oder lieben sich beide? Können sie sich verbünden? Verändern sie sich durch die Begegnung? Tauschen sie die Rollen? Es ist immer das erste Mal." (Lady Windermere in JOHANNA D'ARC OF MONGOLIA)
Ulrike Ottingers Werk begleitet die Freunde der Deutschen Kinemathek seit vielen Jahren. Ihre in West-Berlin gedrehten Filme lassen unsere urbane Nachbarschaft aus der Vorwendezeit nicht nur zum theatralen Schauplatz einer Welt von Freaks werden, sondern überführen sie in ein Feld ethnografischer Betrachtung, das auf engem Raum ebenso weitläufig wird wie die Schauplätze ihrer epischen Dokumentarfilme, die in der Ukraine, in der Mongolei oder in China entstanden. MADAME X bietet in seiner überbordenden Fülle für jede Generation eine neue Projektionsfläche, der PRATER (Forum 2007 und seit September in den Kinos) wird zur Bühne der Verschmelzung von forschendem Blick und Schaulust.
Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung im Museum für Film und Fernsehen, die Ausstrahlung einer Auswahl von Filmen in 3SAT sowie ein filmwissenschaftliches Seminar an der FU unter der Leitung von Marc Siegel einen neuen Rahmen für den Reichtum dieses einzigartigen Œuvres bieten.