In diesem Monat beenden wir unsere Reihe "Written on the Wind: Gruppenbild mit RWF" und freuen uns, abschließend BERLIN ALEXANDERPLATZ zur Aufführung zu bringen. In diesem 13-teiligen Fernsehprojekt versammeln sich vor und hinter der Kamera eine Vielzahl von Personen aus dem Lebens- und Arbeitsumfeld von Rainer Werner Fassbinder, die sein Werk mitgestaltet und mitgetragen haben. Über vier Monate hinweg haben wir versucht, möglichst viele von ihnen jeweils ausgehend von einem seiner Filme mit einem weiteren Film vorzustellen, der nicht von Fassbinder stammt. Dadurch ließ sich nicht nur die Retrospektive eines nach seinem 25. Todestag noch immer nachhaltig einflussreichen Regisseurs strukturieren. Gleichzeitig ist aus einem Beziehungsgeflecht heraus eine umfassende Landkarte des deutschen Kinos der späten 60er bis frühen 80er Jahre entstanden.
Mit IN EINEM JAHR MIT DREIZEHN MONDEN (1978) setzen wir die Reihe fort. Der Titel bezieht sich auf einen obskuren astrologischen Glauben, demnach extrem sensible und dafür empfängliche Menschen in einem Jahr mit dreizehn Vollmonden persönliche Katastrophen anziehen. Der Film erzählt die Geschichte des transsexuellen Erwin/Elvira in Frankfurt, der sein Geschlecht aus Liebe zu einem anderen Mann, einem der mächtigsten Bordellbesitzer der Stadt, wechselte. Während seiner letzten Lebenstage irrt er durch die Stadt: "Fünf Tage lang folgt er (Fassbinder) seinem Hauptdarsteller Volker Spengler durch die Hölle menschlicher Existenz, zeigt die Main-Metropole Frankfurt als einen Ort totaler Beklemmung, als einen Ort, an dem nur noch Verrückte und Perverse herumlaufen." (Süddeutsche Zeitung) (1. & 2.7.)