Film entsteht durch Licht: der Projektionsstrahl aus weißem Licht, der sich auf die Leinwand bahnt, haucht dem Trägermaterial erst Leben ein. Das immaterielle Licht macht das Bild auf der Leinwand sichtbar. Vom 24. Juni bis zum 1. Februar 2009 wird das Stadtmuseum Berlin in der Sonderausstellung "Berlin im Licht" von der Entstehung des künstlichen Lichts und den damit verbundenen gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen berichten. Auch Film und Kino wurden durch das künstliche Licht erst möglich gemacht. Doch ist es nicht nur Grundlage für den Film, sondern auch Gestaltungs- und Inszenierungsmittel. Zudem war die elektrifizierte Stadt Schauplatz der entstehenden Filmkunst. Unser Filmprogramm zeigt verschiedene Arbeiten, die das Licht als spezifische Erfahrungsweise des Films begreifen und einsetzen.
Wir beginnen zur Eröffnung am 24.6. mit einem Film, der nur aus Licht besteht, und so das grundlegende Wesen des Kinos deutlich macht: LINE DESCRIBING A CONE von Anthony McCall aus dem Jahr 1973 ist ein legendärer Klassiker des "Expanded Cinema". In einem mit Rauch oder Nebel gefüllten Raum wird aus dem Lichtstrahl der Projektion in 31 Minuten aus einem einzelnen weißen Punkt auf der Leinwand allmählich ein Kreis. Im Raum entwickelt sich daraus ein Lichtkegel, mit dem die Zuschauer interagieren können. Der ganze Zauber des Kinos wird so erfahr- und begreifbar.