Den Yangtse zu bändigen, die Gefahr von Hochwassern einzudämmen und die Kraft des Flusses in nutzbare Energie umzuwandeln, war der Traum vieler chinesischer Staatsmänner, seit Sun Yat-sen 1919 die Idee eines Staudamms am Yangtse zum ersten Mal formulierte. Knapp 90 Jahre später und nach fast 15-jähriger Bauzeit ist das größte Staudammprojekt der Welt, die Errichtung der Talsperre in der Provinz Hubei zwischen den Städten Yichang und Chungking im Bereich der berühmten Drei Schluchten, abgeschlossen. Doch das chinesische Prestigeprojekt, zentraler Bestandteil der Reform- und Modernisierungspolitik des Landes, wurde seit Beginn der Planungen von nationaler und internationaler Seite scharf kritisiert, wobei die Umsiedlung von knapp zwei Millionen Chinesen und die Überflutung von 19 Städten und über tausend Dörfern an den Ufern des Yangtse nur zwei Aspekte der schwerwiegenden Einwände gegen das Projekt waren. Doch nach den großflächigen Flutungen 2003 im Bereich der Drei Schluchten sind Fakten geschaffen: eine einzigartige Kulturlandschaft ist unwiederbringlich verschwunden; zu Tage treten die dramatischen Konsequenzen für Natur und die Bevölkerung, die ihre Heimat verloren hat. Wir zeigen fünf Filme, die sich auf vielfältige Weise mit den Folgen des gigantischen Projekts auseinandersetzen.