Am 27. Dezember 2007 starb der polnische Regisseur Jerzy Kawalerowicz im Alter von 85 Jahren. Er galt als einer der wichtigen Begründer der modernen polnischen Filmkunst nach dem Zweiten Weltkrieg und machte sich vor allem mit Historien- und Literaturverfilmungen einen Namen. Sein Thema war immer wieder das Aufbegehren des Menschen gegen gesellschaftliche Zwänge. Bei insgesamt 17 Filmen führte er Regie und wurde bei den Festivals von Berlin, Cannes und Venedig ausgezeichnet. Zu seinem Andenken zeigen wir seine zwei ersten in Eigenregie gedrehten Filme, CELULOZA und POD GWIAZDA FRYGIJSKA, beide 1954 entstanden, die zwei Teile einer Serie über die politische Entwicklung eines jungen Mannes darstellen.
CELULOZA (Zellulose, 1954), nach einem Roman von Igor Neverly, ist ein Porträt Polens in der Vorkriegszeit und beschreibt, wie ein Mensch von den Umständen seiner Zeit beeinflusst wird. Szcesny, der Sohn eines verarmten Bauern kommt in die Stadt, um in einer Zellulose-Fabrik zu arbeiten. Durch die Begegnung mit seinen Arbeitskollegen wird er politisiert. (26.2.)
POD GWIAZDA FRYGIJSKA (Eines Menschen Weg / Unter dem phrygischen Stern, (Polen 1954) ist gewissermaßen die Fortsetzung von CELULOZA. Szczesny kämpft mit den Kommunisten gegen das polnische Regime, ist bei Konfrontationen der streikenden Arbeiter mit der Polizei dabei. Parallel dazu wird die Liebesgeschichte mit der militanten Madzia erzählt. (28.2.)
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin. Dank an Kornel Miglus.