Ein ganz besonderer Stern aus der Frühzeit des Kinos wird im März und April auf der Leinwand des Arsenals erstrahlen und sie zum Leuchten bringen: Asta Nielsen (1881–1972). Als erster internationaler Filmstar machte sie den Film in Deutschland salonfähig und führte ihn zu einer ersten Blüte. Nielsen war eine autonome Schauspielerin, die auf sämtliche Herstellungsprozesse ihrer Filme Einfluss nahm und ihre Rollen eigenständig entwickelte. So heißt es in einer berühmt gewordenen Szenenanweisung etwa lediglich: "Astas Kind stirbt – Astas Hauptszene." Das zeigt, welchen Gestaltungsspielraum Asta Nielsen hatte und wie sie ihn füllen konnte mit ihrer außergewöhnlichen physischen Ausdruckskraft und Intelligenz.
Wir freuen uns, die von Karola Gramann kuratierte Retrospektive in Zusammenarbeit mit der Kinothek Asta Nielsen e.V. (Frankfurt) und der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen zu präsentieren. Dank der Kooperation mit zahlreichen europäischen Filmarchiven ist es möglich, sämtliche noch erhaltenen Filme Asta Nielsens zu zeigen. Ein besonderes Ereignis innerhalb dieser Retrospektive ist die Vorführung der Filme DER FREMDE VOGEL und ZAPATAS BANDE mit der musikalischen Begleitung von Maud Nelissen und den Asta Harmonists am 14. März im HAU 1 – unser Beitrag zum 100. Geburtstag des Hebbel Theaters. Zur Aufführung kommt eine von Maud Nelissen geschriebene und letztes Jahr in Dortmund uraufgeführte Filmmusik. Karten können direkt über das HAU erworben werden (Tel. Kartenbüro: 030-25 90 04 27).