Mit dem Thema "Der Erste Weltkrieg im Film" beschäftigt sich ein Symposium der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. In den vergangenen Jahren ist die epochale kultur- und mentalitätsgeschichtliche Bedeutung dieses ersten globalen Konflikts des 20. Jahrhunderts zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Wenig beachtet wurde bisher die Rolle, die der vor 90 Jahren beendete "Große Krieg" bis heute in Film und Fernsehen spielt. Die erschreckende Erfahrung dieses ersten mit moderner Technik ausgetragenen internationalen Konflikts von 1914 bis 1918 hat sich vom ersten Kriegsjahr an bis in die Gegenwart in einer Fülle von filmischen Werken niedergeschlagen. In Vorträgen und Podiumsgesprächen beschäftigen sich Filmhistoriker und Geschichtswissenschaftler mit unterschiedlichen filmischen Formen der Erinnerung an die "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts, vor allem in Deutschland, Frankreich, England und in den USA.
Eröffnet wird das Symposium mit einem Vortrag über ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT (Lewis Milestone, USA 1930). Der im Anschluss gezeigte Film, der auf Erich Maria Remarques gleichnamigem Roman basiert, schildert die Erlebnisse des jungen Soldaten Paul Bäumer, der an der Front den Schikanen eines sadistischen Unteroffiziers ausgesetzt ist. (30.10.)
In J'ACCUSE (F 1919) erzählt Abel Gance die Geschichte zweier Männer, die sich im Schützengraben kennenlernen. Obwohl der eine von ihnen eine Affäre mit der Frau des andern hat, versuchen beide, ihre Differenzen zu überwinden. Gance montierte in diesen 1918 realisierten Antikriegsfilm dokumentarische Aufnahmen von Kampfszenen aus dem Ersten Weltkrieg. (31.10., am Klavier: Eunice Martins)
Im Zusammenhang mit dem Symposium zeigt auch das Zeughauskino ab dem 1.11. eine Filmreihe zum Thema (www.zeughauskino.de). (Karin Herbst-Meßlinger)
Eine Veranstaltung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen (www.deutsche-kinemathek.de) in Kooperation mit dem Zeughauskino. Anmeldung zur Tagung unter: symposium@deutsche-kinemathek.de