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Jole dobe na

Those Who Do Not Drown
Filmstill aus dem Film "Those Who Do Not Drown" von Naeem Mohaiemen. Eine Frau blickt in die Kamera, zwei nicht erleuchtete Lampen sind auf sie gerichtet.
© Naeem Mohaiemen
  • Regie

    Naeem Mohaiemen

  • Indien, USA, Japan, Schweden / 2020
    64 Min. / 1-Kanal-Videoinstallation / OmeU

  • Originalsprache

    Bengali

    1-Kanal-Videoinstallation

In einem verlassenen Krankenhaus in Kolkata wird ein Mann mit Blutwerten, einer auf subtile Weise diskriminierenden Bürokratie und einem leerstehenden Operationssaal konfrontiert. Seine Gedanken kreisen um die letzten Monate des Lebens seiner Frau, in denen sich ein stiller Streit entwickelte. Wo endet pharma-medizinische Versorgung? Und überhaupt: Wem gehört das Leben eigentlich? 
Sie hatten sich auseinandergelebt. Eine unbekannte Krankheit brachte ihre Vertrautheit wieder zum Vorschein. Sogar in der von ihm selbst geschaffenen Traumwelt ist die Paranoia vor einer Ansteckung mit dieser zögerlichen Intimität verknüpft. Der Film greift Themen aus Mohaiemens früherer Arbeit TRIPOLI CANCELLED (2017) wieder auf: Die Familie als Ort von mit Schönheit gepaartem Schmerz, verlassene Gebäude als Bühnen für verlorene Seelen sowie zum Überleben notwendige kleine Tatsachenverdrehungen. In TRIPOLI CANCELLED wurde die Langeweile des Alltags durch Briefe an eine unsichtbare Ehefrau und endlose Lesungen von Richard Adams’ düsterem Kinderbuch „Unten am Fluss“ durchstoßen. In JOLE DOBE NA hält der Partner die Erinnerung an die letzten Tage aufrecht. Hier wird aus Syed Mujtaba Alis Geschichten über Europa zwischen den zwei Kriegen gelesen.

Naeem Mohaiemen verbindet in seiner künstlerischen Praxis Essays, Filme, Fotografie und Installationen. Seine Recherchen widmen sich der sozialistischen Idee, der unabgeschlossenen Dekolonisierung, sich verschiebenden Grenzen und unzuverlässiger Erinnerung. Mohaiemen war 2014 Guggenheim-Fellow, Finalist des Turner Prize im Jahr 2018 und auf der Shortlist des Herp Alpert Award 2019. Seine Filme wurden auf internationalen Filmfestivals gezeigt. Er ist der Autor von MIDNIGHT'S THIRD CHILD (2020) und PRISONERS OF SHOTHIK ITIHASH (2014). Seine Arbeiten wurden weltweit in Einzelausstellungen und Biennalen gezeigt und befinden sich in den Sammlungen von Museen wie dem Kiran Nadar Museum, Delhi, dem MoMA, New York und der Tate Modern, London. Mohaiemen hat an der Columbia University, New York, einen Doktortitel in Anthropology erworben.

Produktion Naeem Mohaiemen. Produktionsfirma Shobak Films (New York, USA). Regie, Buch Naeem Mohaiemen. Kamera Basab Mullik. Montage Naeem Mohaiemen, Chandan Biswas. Musik Qasim Naqvi, Ali Sehir. Sound Design Sukanta Majumdar. Production Design Prithwiraj Majumdar. Casting Debleena Sen, Priyanka Dasgupta. Regieassistenz Moinak Guho. In Auftrag gegeben von Bildmuseet Umea, Sweden, Yokohama Triennale, Japan. Mit Sagnik Mukherjee (Jyoti), Kheya Chattopadhyay (Sufiya), Trina Nileena Banerjee (Sufiyas Stimme). 

Filme

2004: Disappeared in America: Patriot Story (mit Jawad Metni, 7 Min.), Disappeared in America: Lingering Twenty (mit Sehban Zaidi, 5 Min.). 2005: Disappeared in America: Fear of Flying (mit Ajana Malhotra, 9 Min.). 2006: Disappeared in America: Invisible Man (5 Min.). 2009: SMS Iran (After Gilles Peress) (mit Mary Walling Blackburn, 9 Min.), Nayak / Lost Hero of History (6 Min.). 2011: Der Weisse Engel (8 Min.). 2012: White Teeth (Your Mysterious Neighbors) (4 Min.), United Red Army (The Young Man Was, Part 1) (70 Min.). 2013: Rankin Street, 1953 (7 Min.), Sharjah Barbershop. 2014: Afsan’s Long Day (The Young Man Was, Part 2) (40 Min.). 2015: Last Man in Dhaka Central (The Young Man Was, Part 3) (82 Min.). 2016: Abu Ammar is Coming (6 Min., Forum Expanded 2016), The Company Fatah (7 Min.). 2017: Century's Container, Tripoli Cancelled (93 Min.), Two Meetings and a Funeral (Videoinstallation, 88 Min.). 2020: Jole dobe na / Those Who Do Not Drown.

Bonusmaterial

Portrait Naeem Mohaiemen

Naeem Mohaiemen © Abeer Hoque

„Sometimes in this extreme moment you also find certain cohesive bonds that you were not able to – unfortunately – find in normal time.“

Ala Younis im Gespräch mit dem Künstler Naeem Mohaiemen (Englisch, 18:15 Min.)

Bonusmaterial

  • Kommentar des Regisseurs

    Naeem Mohaiemen über die Entstehung des Films in Zeiten der Pandemie und wie ein Film über den Traum von medizinischer Versorgung nun zu einem unbeabsichtigten Kommentar über die Isolation geworden ist.

  • Filmstill aus dem Film "Those Who Do Not Drown" von Naeem Mohaiemen. Man sieht die Silhouetten zweier Menschen in einem erleuchteten Raum durch einen trüben Sichtschutz.

    Making-of

    Das Video zeigt unter welchen Umständen der Film entstand und im Lockdown über Distanz fertiggestellt wurde

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