Regie
Rosalind Morris
USA, Südafrika, Kanada / 2020
76 Min.
/ 5-Kanal-Videoinstallation
/ OmeU
Originalsprache
Sesotho, Zulu, Tonga (Sambia)
THE ZAMA ZAMA PROJECT ist eine experimentelle Dokumentation des Lebens in und mit der ruinösen postindustriellen Bergbauindustrie Südafrikas. Es ist auch ein Akt der Zeugenschaft. Die Männer und Frauen des Projekts sind die Vergessenen, die Geister in der Maschine des modernen Extraktivismus, die Resteverwerter*innen dessen extravaganten Mülls. Sie sind auch die Autor*innen der Geschichten, die Rosalind Morris erzählt wurden und die den Kern dieser Assemblage bilden. Die sechs kurzen Arbeiten verschiedener Formate bilden ein Seitenarm des Dokumentarfilms WE ARE ZAMA ZAMA.
Die auf kollaborativer Langzeitrecherche basierenden Filme vermitteln gleichermaßen die körperliche, lebensgefährliche Arbeit in den Minen sowie die politischen und ökonomischen Kräfte, die Menschen dazu bringen, tagtäglich in riskanten Wetten auf Leben und Wert alles aufs Spiel zu setzen. Von mythopoetischen Begegnungen mit dem Erhabenen der Welt unter Tage, über Gedanken zu den Politiken und Techniken des Filmens in den kilometertiefen Tunneln und Schächten bis hin zu leidenschaftlichen Debatten über die Demokratie nach der Lohnarbeit formuliert THE ZAMA ZAMA PROJECT eine nicht abgeschlossene Ansprache aus der nekropolitischen Welt.
Rosalind Morris ist Anthropologin, Kulturkritikerin und Medienpraktikerin. Sie ist Professorin für Anthropologie an der Columbia Universität in New York. Morris hat über zwei Jahrzehnte lang die Transformation der Lebenswelten rund um die Goldminen im Witwatersrand-Höhenzug in Südafrika dokumentiert. Sie ist die Autorin von sieben Büchern und über 70 Essays und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Morris hat mit verschiedenen südafrikanischen Künstler*innen zusammengearbeitet, darunter William Kentridge, mit dem sie drei Bücher verfasste, sowie Clive van den Berg und Ebrahim Hajee. Darüber hinaus hat sie gemeinsam mit der südafrikanischen Dichterin und Schriftstellerin Yverre Christiansë und dem syrischen Komponisten Zaid Jabri an zwei Opern gearbeitet.
Produktion Rosalind Morris. Produktionsfirma ROCAM Productions, LLC (New York, USA). Regie Rosalind Morris. Kamera Ebrahim Hajee. Montage Pascal Troemel. Ton Musa Radebe. Mit Rogers ,Bhekani‘ Mumpande, Prosper Ncube, Darren Munenge, Sarah Muchimba, Fanie Magwaza.
2013: Brewsie and Willie (81 Min.). 2020: The Zama Zama Project.
Ulrich Ziemons im Gespräch mit der Künstlerin Rosalind Morris (Englisch, 21:46 Min.)