Am 3. April 1983, um sechs Uhr früh, veränderte sich das Leben der Familie Rivera schlagartig. Sie frühstückten gerade, als plötzlich Schüsse fielen. Das war an sich nichts Ungewöhnliches, denn ihr Haus lag mitten im Zentrum des Kampfes zwischen den Contras und den Sandinisten. Aber diesmal schlugen die Kugeln ganz in der Nähe ein. Und dann waren die Contras auch schon da und verschleppten die 13-jährigen Zwillinge Juan und José, den 14-jährigen Emilio, die 15-jährige Reina und den Vater. Die Mutter flehte sie an, ihr wenigstens ein Kind zu lassen, aber sie weigerten sich und marschierten los. Da ergriff sie Juan, der etwas hinter den anderen zurückgeblieben war, und rief dem Trupp zu, dass man zuerst sie töten müsste, um das Kind zu bekommen. Juan durfte zwar bei seiner Mutter bleiben, aber die Contras steckten dafür das Haus in Brand. Die Geschichte dieser Familie zeigt, wie der Krieg eine Handvoll Menschen auseinander reißt und wie die Söhne sich gegenseitig bekämpfen. Als sie nach seinem Ende wieder zusammenkamen, versuchte zwar jeder, die Erinnerung an die Wunden, an die Toten, an die Schuld und den gegenseitigen Hass zu überwinden. Aber die sozialen Bindungen hatten sich inzwischen so weit aufgelöst, dass sie nicht mehr zueinander fanden. Ein Film, der mit außerordentlichen Mitteln das tragische Schicksal dieser Familie als die Tragödie des ganzen Landes beschreibt.
Mercedes Moncada Rodríguez, geb. 1972 in Sevilla/Spanien. Nach dem Soziologie-Studium zunächst in der Forschung tätig. Von 1996 bis 2001 Produzentin von Werbe-, Dokumentar- und Spielfilmen. Filmregie: "La pasión de María Elena" (2003), "El Inmortal", ihr zweiter langer Dokumentarfilm.
Produktion: Chango Films (Mexico-Stadt), Cinta Negra
Buch: Mercedes Moncada Rodríguez
Kamera: Javier Morón Tejero
Schnitt: Viviana García, Mercedes Moncada Rodríguez
Ton: Luis Arau Verdayes
Format: 35mm, Farbe, 1:1.85
Länge: 78 Minuten, 24 Bilder/Sek.
Sprache: Spanisch