Grietjie Adams ist trotz aller Widrigkeiten ihres Lebens mit 78 Jahren eine blühende Erscheinung. Manche halten sie für die Mutter des Rap. Tatsächlich erzählen ihre Lieder Geschichten aus der südafrikanischen Historie. Und das Afrikaans, in dem sie singt, ist pure Poesie. Grietjie Adams, die auf einer Farm in Garies geboren wurde und die Schule nur vier Jahre lang besuchte, gab das Singen nie auf, auch nicht in den Jahren als Hausgehilfin. Ihre Lebensgeschichte ist untrennbar mit der Geschichte ihrer Heimatstadt und deren Einwohnern verbunden. Die Vertrautheit des Zusammenlebens, das gegenseitige Aufeinanderangewiesensein in den Jahren der Apartheid formte sie ebenso sehr wie die Kultur der Einheimischen.
"Diesen Dokumentarfilm zu realisieren war für mich persönlich sehr wichtig, denn er handelt von meiner eigenen Auseinandersetzung mit der Identität: der sprachlichen, der sozialen, der geografischen Identität. Aber das ist nur ein Aspekt meines Films, in dessen Mittelpunkt Grietjie Adams steht. Und das Afrikaans, dieser geradezu lyrische Dialekt der Menschen im Namaqualand, der meist nur mit den Tätern der Apartheid in Verbindung gebracht wird, nicht aber mit der Schönheit und dem Reichtum dieser gottverlassenen Region und den Menschen, den so genannten Farbigen, die dort leben." Odette Geldenhuys
Odette Geldenhuys, geb. 1959 in Strand (Provinz Western Cape). Studium in Kapstadt, Anwältin für Menschenrechte. Filme: "Being Pavarotti" (Forum 2004). "Grietjie van Garies" ist ihr zweiter langer Dokumentarfilm.
Produktion: Frank Films
Kamera: Odette Geldenhuys, Bart Smithers
Schnitt: Thomas Barry
Ton: Tonia Selley
Format: Digi Beta PAL, Farbe
Länge: 48 Minuten, 25 Bilder/Sek.
Sprache: Afrikaans