Eines Tages findet Bilgee, ein mongolischer Junge, beim Spielen einen Tischtennisball. Seine Großmutter erzählt ihm, dass der kleine Ball eine glühende Perle ist, die vom Himmel fiel. Bilgee glaubt ihr, und gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden Ergotor und dem kleinen, aber zähen Dawaa verbringt er die ganze Nacht im Freien. Das erhoffte Glühen bleibt aus, stattdessen erwartet die drei bei ihrer Rückkehr nach Hause eine Tracht Prügel. Während einer Filmvorführung anlässlich des Naadam-Festes sehen die Kinder einen Golfball auf der Leinwand und glauben dem Rätsel auf die Spur gekommen zu sein. Der Vorführer erklärt jedoch, dass dies bloß ein Tischtennisball und kein wertvoller Schatz ist. Bilgee wird von einigen Kindern verspottet und wirft den Ball in ein Rattenloch. Einige Tage später wollen die drei einen neuen Fernseher ausprobieren. Er empfängt aber kein Bild, sondern nur die Geräusche eines Tischtennisspiels und die Stimme des Kommentators, der erklärt, dass der kleine Ball der Nationalball Chinas ist.
Ning Haos "Lü cao di" spielt zwar am Rand der Inneren Mongolei, doch der Film schlägt ganz andere Töne an: Beim Spielen in der mongolischen Steppe finden Kinder einen seltsamen Gegenstand, den sie nicht deuten können und der fortan ihre Fantasie beflügelt. Aus dieser Idee entsteht ein farbenprächtiger und amüsanter Film, voller visueller und dramaturgischer Einfälle, die der Geschichte unverhoffte Wendungen geben.
Ning Hao, geb. 1977 in Taiyuan, Provinz Shanxi/China. Kunst-Studium in Taiyuan und Beijing, Abschluß im Fach Kamera. Filme: "Incense" (2003), "Mongolian Ping Pong", sein zweiter Film.
Produktion: Beijing Kunlun Xiongdi Prod. u.a.
Schnitt: Ning Hao, Jiang Yong
Buch: Gao Jianguo, Xing Aina, Ning Hao
Kamera: Du Jie
Musik: Lu Jiajia
Darsteller: Hurzbileg, Dawaa, Geliban u.a.
Format: 35mm, 1:1.85, Farbe
Länge: 102 Minuten, 25 Bilder/Sek.
Sprache: Mongolisch