Drei Dinge verbinden die Angehörigen einer Clique in Paris: die Liebe zum Rock'n' Roll der 1950er-Jahre, die Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse und ihr niedriger gesellschaftlicher Status. An einem Wochenende machen sich die Freunde nach Le Havre zu einem Rockkonzert auf. Dort trifft sich die gesamte französische Rockabilly-Gemeinde. Es wird viel Bier getrunken, jemand zettelt eine Schlägerei an. Zu den jungen Leuten hat sich die Freundin eines der Jungen gesellt, die ihnen mehr oder weniger offen als Sündenbock dient.
"Der Film ist schon deshalb etwas Besonderes, weil seine Handlung in eine unbestimmte Vergangenheit verlegt wurde. Die Regisseurin verwendet dazu ein durchaus passendes Schwarzweiß, so dass es dem Zuschauer schwer fällt, den Film zeitlich einzuordnen. Das Arbeitermilieu verschmilzt auf ganz natürliche Weise mit dem des Rockabilly, einer im Proletariat entstandenen, oft belächelten autarken Kultbewegung, deren Protagonisten Lucile Chaufour direkt zu Wort kommen lässt, wodurch sie mehr Glaubwürdigkeit als mit konstruierten fiktiven Szenen erreicht. Entstanden ist so ein Film, in dem die Schonungslosigkeit der Darstellung perfekt mit der Gewalt als Zeitvertreib harmoniert, die den Alltag dieser Unterprivilegierten ausmacht. Und, last but not least: Aus dieser düsteren, melancholisch-altmodischen Atmosphäre heraus entsteht das schöne und tragische Porträt einer Frau, dargestellt von Serena Lunn." Julien Welter
Lucile Chaufour, Kurzfilme seit 1985: "T34, Léone, mère et fils" (1988), "L'Amertume du chocolat" (1992). "Violent Days" ist ihr erster langer Spielfilm.
Produktion: Agar 31 (Paris)
Buch: Lucile Chaufour
Kamera: Dominique Texier, Nicolas Eprendre, Bertrand Mouly
Ton: Xavier Pierouel, Raoul Fruhauf
Musik: Lucile Chaufour, Thomas Couzinier
Darsteller: Frédéric Beltran, Franck Musard, François Mayet, Serena Lunn
Format: 35mm, 1:1.66, s/w
Länge: 80 Minuten, 25 Bilder/Sek.
Sprache: Französisch