Wenn die Person, die du liebst, als dein Feind gilt, dann kann in deiner Beziehung leicht mehr auf dem Spiel stehen als bei einer üblichen Affäre. Selim und Ezra lieben sich und stecken so mitten drin im Konflikt zwischen Israel und Palästina. Selim ist Palästinenser, Ezra ein Israeli. Samira und Edit sind sich auf einer Demonstration begegnet. Auch sie lieben sich. Samira ist Palästinenserin, Edit Israelin. Der Dokumentarfilm "Zero Degrees of Separation" nimmt das Publikum mit auf eine einzigartige Reise durch die komplexen Lebensumstände lesbischer und schwuler Israelis und Palästinenser in inter-ethnischen Liebesbeziehungen. Obwohl sie am Rande der Gesellschaft leben, zeigen sie allen Hindernissen zum Trotz mitten in diesem Konflikt einfühlsame Menschlichkeit und gegenseitigen Respekt.
Mit diesen Geschichten verwoben ist die der Filmemacherin Elle Flanders selbst, ihr Aufwachsen bei zionistischen Großeltern, die an der Gründung des Staates Israel unmittelbar beteiligt waren. Mit Hilfe von Home Movies holt sie die Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Die Filmemacherin spürt den Reisen ihrer Großeltern durch eine im Entstehen begriffene Nation nach, in der es von wagemutigen und euphorischen Jugendlichen, Immigranten und Flüchtlingen nur so wimmelte und die endlos weite Aussichten auf das Heilige Land bot. In scharfem Kontrast dazu werden in den heutigen Bildern der Okkupation die Risse im Fundament dieses Landes sichtbar.
Elle Flanders, geb. 1966 in Montréal, aufgewachsen in Kanada und Israel. Studium der Kunst und kritischen Theorie. Leiterin des schwullesbischen Film- und Videofestival 'Inside Out' in Toronto. Filme seit 1996: "Surviving Memory, Once" (2002).
Produktion: Graphic Pictures Inc. (Toronto), The National Film Board of Canada
Buch: Elle Flanders
Kamera: Chris Romeike, Cala Levin, Elle Flanders
Ton: Tully Chen
Sounddesign: Jane Tattersall, Kathy Choi, Jean Bot
Musik: Dave Wall
Format: Digi Beta PAL, Farbe
Länge: 85 Minuten
Sprache: Hebräisch, Arabisch, Englisch