"'13 Lakes' ist ein formaler Film von erstaunlicher Schönheit. Er ist ein struktureller Film, der eine Geschichte erzählt. Diese Geschichte aber ist flüchtig, und der Versuch, sie zu fassen, multipliziert diese sofort. So erzählt '13 Lakes' eine Geschichte über Landschaft, deren Unberührtheit und deren Kulturalisierung. Er berichtet davon, dass Landschaft eine Funktion von Zeit ist. Er erzählt von Bennings Reisen quer durch die Vereinigten Staaten, von Westen nach Osten, von Süden nach Norden und zurück. Reisen erzeugen Differenz und sind ein Instrument, um Dinge, um Blicke in eine soziale Perspektive zu rücken. So entfaltet sich langsam eine Geschichte des Sehens und des Blicks, jenes von Benning genauso wie jenes des Publikums... '13 Lakes' ist die Geschichte einer Methode in ihrer reinsten Konsequenz. Diese Methode produziert mit optimaler Effizienz und maximalem Effekt eine neue filmische Form, in welcher das Strukturelle und das Narrative einander nicht ausschließen, sondern wechselseitig überlagern, ja sogar bedingen. Benning gelingt es damit, die Beziehung zwischen einer Methode, einem Medium, einer Idee von Natur und seiner Person als notwendige Beziehung zu artikulieren. Das Resultat ist eine filmische Ästhetik, welche in dieser radikalisierten Form ein politisches Moment aktiviert, das methodisch begründet ist. '13 Lakes' ist daher auch ein politischer Film, dessen Politik Methode heißt." Martin Beck
James Benning, geb. 1942 in Milwaukee, Sohn deutscher Einwanderer. Filme seit 1972, Filmstudium ab 1975. 1978-1985 Projektions-und Computerinstallationen. Filme im Forum: "11 x 14" (1976), "Grand Opera" (1979), "Landscape Suicide" (1986), "Four Corners" (1997), "El Valley Centro" (1999), "Sogobi" (2002), "Los" (2002).
Produktion: Calarts/Film
Format: 16mm, Farbe, ohne Dialog
Länge: 133 Minuten, 24 Bilder/Sek.